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Die Freiheit der Meinung setzt voraus, daß man eine hat (Heinrich Heine)

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Dienstag 28. Juli 2009

Ein Neger mit Gazelle zagt im Regen nie.
Arthur Schopenhauer

 

Neger und so

Martin_ZeilDie Wirtschaftskrise ist vorbei. Das kann man jedenfalls aus den Themen schließen, um die sich der bayerische Wirtschaftsminister Zeil (FDP) jetzt kümmert: Er will dafür sorgen, daß die Neger aus den bayerischen Gaststätten verschwinden.

Hier bei handelt es sich weder um dunkelhäutige Mitbürger noch um Gäste. Es handelt sich vielmehr um ein Getränk, ein Gemisch aus Coca-Cola und Weißbier. Das heißt seit Menschengedenken „Neger“. Nimmt man statt Cola Zitronenlimo, heißt es „Ruß“. Die Russen sind Zeil egal, aber die Neger sind ihm, wenn man das Wortspiel erträgt, sauer aufgestoßen und er will nun, wie man der Süddeutschen beispielsweise entnehmen kann, den Gaststättenverband davon überzeugen, statt „Neger“ „Cola-Weiße“ zu schreiben. Denkt man diesen Geniestreich zuende, haben wir vielleicht wirklich die Lösung. Nicht so künstliche Wortschöpfungen wie „Afroamerikaner“ oder „Melaningesegnete“, nein, nennen wir doch auch generell die Menschen mit schwarzer Haut in Zukunft „Cola-Weiße“. Das wirkt integrierend.

Und die Getränke? Nun, ich hätte einen Vorschlag, wie man ein Getränk nennen sollte, bei dem in einem Weißbierglas unten eine trübe Flüssigkeit schwappt und obendrauf einfach nur Schaum ist:

„Politiker“

Bildquelle: Wikipedia

 

4 Kommentare zu “Neger und so”

  1. Jimmy Schulz sagt:

    Ja und den „Negerkuß“ nennen wir ab sofort „Körperkontakt mit Migrationshintergrund“

  2. wort-gestalten.de – Elke Hesse – Text, Werbelektorat, Übersetzung – München sagt:

    Getränke mit Migrationshintergrund…

    Es gibt Menschen, die trinken grundsätzlich keinen Alkohol. Finde ich in Ordnung. Dann gibt es welche, die trinken grundsätzlich alles, was es an Alkoholika gibt. Finde ich nicht in Ordnung. Dann gibt es welche, die trinken meistens Bier. Das sind di…..

  3. Haddock sagt:

    Herr Zeil nutzt das Vorwahl-Sommerloch um sich als politisch korrekter Gutmensch zu präsentieren – schön und gut, machen ja die anderen auch. Aber gibt es als Minister nichts dringenderes zu tun, als für Biergartenkosmetik zu sorgen? Armes Deutschland. Im übrigen hat die Ministerialbürokratie wieder einmal unsauber gearbeitet. Oder soll das ebenso politisch unkorrekte „Zigeunerschnitzel“ weiter auf bayerischen Speisekarten zu finden sein?

  4. svb sagt:

    Die Negerküsse kamen in diesem Blog schon mal vor: Schwarz ist eine Farbe, sonst hätte ich sie mir hier nicht entgehen lassen 🙂

    Das Zigeunerschnitzel ist ein Thema für sich, aber ich muss daran denken, dass selbst mir mal das Lachen im Hals stecken geblieben ist: Als der Balkankrieg in der Herzegowina und in Bosnien tobte und viele Menschen ihr Leben lassen mussten, saß ich in einem Lokal, auf dessen Speisekarte die mit Schafskäse gefüllte Rinderlende angeboten wurde, unter ihrem angestammten Namen: „Der lustige Bozniak“. Für mich wurde es dann ein Teller Rahmschwammerl….

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