SvB-Blog

Die Freiheit der Meinung setzt voraus, daß man eine hat (Heinrich Heine)

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Archiv für Oktober, 2017

Orchideen

Erstellt von svb am 27. Oktober 2017

Als Orchideenstudium bezeichnet man ein Studium, das sich mit irgendwas vielleicht hübschem, vielleicht interessantem, aber jedenfalls völlig unbrauchbarem beschäftigt. Ich mag eigentlich solche Studiengänge. Man kann zum Beispiel in München Alt-Orientalisitik als Masterstudiengang an der LMU studieren – gefunden habe ich das per Google zum Stichwort „Sumerische Dialekte.“ In Heidelberg kann man immerhin Astrobiologie studieren, was praktisch ist, sobald wie endlich außerirdisches Leben entdecken. Von einem Abschluss lese ich nichts, vermutlich muß man das mit einem Brot- und Butterthema kombinieren.

Wer sagt, Ergebnisse eines solchen Studiums dienten nur zur Vorbereitung auf Hartz IV, der irrt sich sehr und versteht nichts von ernstzunehmenden akademischen Prinzipien. Als Mathematiker weiß ich, wovon ich rede. Erkenntnisse der Topologie wende ich äußerst selten an, höchstens erstaunt-amüsiert mit den Worten „Hey, jetzt weiss ich, wozu das gut ist“. Mein Hauptgegenstand, die Logik, setzt das, was man als Logik im Leben benötigt, als Grundwissen voraus, bevor man das Studium überhaupt beginnt. Das bedeutet, dass ich alles, was ich im Rahmen meines Hauptstudiums an Wissen erworben habe, im Leben nie anwenden werde. Verschwendung? Keineswegs – ich habe Methoden gelernt, die mir mein Leben nicht nur einmal stark vereinfacht haben. Das ist der Zweck eines akademischen Studiums, es geht weniger um die Inhalte, mehr um die Methoden, was sich hoffentlich auch im Zeitalter des Bachelors nicht geändert hat. Wer sich Verdienste um die Erforschung sardischer Hirtengesänge erworben hat, punktet im Bewerbungsgespräch bei mir und muss nicht erklären, was man im „wirklichen Leben damit denn nun macht.“

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Spaßige Nachbarn

Erstellt von svb am 12. Oktober 2017

Es ist ja nicht so, dass in Österreich derzeit kein Wahlkampf wäre. Daher ist es auch wieder nicht so verwunderlich, daß die Österreicher vor dem EUGH gegen die deutsche Automaut zu Felde ziehen. Die Begründung ist hanebüchen: Österreicher müssten in Deutschland zahlen, weil sie Österreicher seien, das sei diskriminierend. Wunderbar, Diskriminierung: Die politische Wunderwaffe!

Mei, sie hätten vielleicht argumentieren können, dass sie das Verfahren erfunden haben, und jetzt Lizenzgebühren haben wollen. Ehrlich gesagt, ohne das österreichische „Pickerl“ wüsste ich nicht mal, was Maut ist. Natürlich diskriminert das Pickerl die Bayern. Immer schon. Die Österreicher müssen nicht nachdenken, bevor sie losfahren, ob es vielleicht Maut kosten könnte, denn sie haben schon für das ganze Jahr bezahlt. Norddeutsche können lang fahren, bis die Maut fällig wird. Nur wir Bayern müssen nach Norden oder hart nach Westen fahren, um der Maut zu entgehen. Das nenne ich Diskriminierung.

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