Erstellt von svb am 29. Oktober 2010
Mit der Reformation, hauptsächlich in den Niederlanden und in der Schweiz, wurde ein Gebot wieder ausgegraben, das in den 10 Geboten enthalten ist, aber von der katholischen Kirche auffällig ignoriert wurde: Das Bilderverbot, worüber hier schon mal was zu lesen war.
Wer also gegen die als gottlos empfundene Heiligenverehrung kämpfen wollte und gegen die Divinisierung der Muttergottes, tat dies gelegentlich, indem er gegen deren Bilder kämpfte. Unschätzbare Kunstwerke wurden zerstört, ohne dem Ziel näher zu kommen – da standen unseren Vorfahren noch lange und blutige Kämpfe bevor. Kämpfe gegen echte Institutionen, nicht gegen Abbilder. Daher wird der Begriff des „Bilderstürmers“ heute meist etwas geringschätzig gebraucht.
Bilderstürmer heute
In unseren Parlamenten in Berlin und Brüssel sitzen ein paar Bilderstürmer. Wir erinnern uns an die Diskussionen der jüngeren Vergangenheit, an die Stichworte „Zensursula“ und „Stoppschilder“. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 3. Juni 2010
Horst Köhler steht nicht mehr zur Verfügung. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder geht nun ein Ruck durch unsere Gesellschaft, spät aber immerhin. In welcher Welt wollen wir eigentlich leben? Oder aber wir gehen einer Nachfolgerdiskussion entgegen, die alles noch schlimmer macht.
Ich bin Pessimist, ausnahmsweise. Der Grund: Was man so hört, an wen nun gedacht wird. Es soll wohl eine Frau sein. Nichts dagegen. Nur ist Annemarie Renger leider vor zwei Jahren gestorben. Welche geeigneten Frauen gäbe es noch? Jutta Limbach vielleicht? 2004 wäre sie zur Verfügung gestanden, und tiefe Kenntnis unserer Verfassung ist sicher kein Hinderungsgrund für das Amt. Realitätsfern, es steht zu befürchten, daß das jetzt einfach aus Altersgründen zu spät ist. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 18. Februar 2010
Bei manchen Meldungen bleibt einem die Spucke weg. So erging es mir heute. Es geht natürlich um das unselige Zugangserschwernisgesetz, den Zugang zu Kinderpornographie. Der ist zwar verboten, aber er sollte seit etwas über einem Jahr ja auch noch erschwert werden. Die Roten wollten das Gesetz nie (das ist gelogen, erst seit sie Opposition sind, sind sie dagegen). Die Schwarzen wollten es eigentlich nicht (was macht denn die Ursula da? Ach egal. Es ist ja für die Kinder, da darf es keine Bedenken geben). Alle anderen waren Opposition. Aber da redet man viel, so unbeschwert, ohne Regierungsverantwortung. Und allen ist heute klar: Das alles war eine von vorne bis hinten verunglückte Aktion, deren Spätfolgen noch nicht wirklich abgesehen werden können. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 29. Dezember 2009
Wikileaks wird in der Öffentlichkeit immer gerne als „Whistleblower Plattform“ bezeichnet. Was auch immer man sich darunter vorstellen mag: Im modernen Managersprech ist ein Whistleblower ein Insider, der aus Gewissensgründen an die Öffentlichkeit geht und Geheimnisse verrät, die ihm anvertraut wurden oder auf die er als Teil des Systems Zugriff hatte. Dabei nimmt er in Kauf, zum Verräter an Kollegen, Partnern oder Freunden zu werden. Für die antiken Griechen handelt es sich hier ganz klar um ein moralisches Dilemma, und die Götter haben ihre unbarmherzige Hand im Spiel. Wir Deutschen sehen hier eher Luther vor uns, wie er sagt „hier stehe ich und kann nicht anders“.
Das entspricht aber nun ganz und gar nicht dem Bild, das ich von Wikileaks habe. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 19. Juni 2009
Daß die gestrige Abstimmung im Bundestag enttäuschend ausgehen würde, hatte sich abgezeichnet. Die Hoffnungen richten sich nun auf den Bundespräsidenten und auf das Bundesverfassungsgericht. Zum einen lieferten bis auf wenige Ausnahmen die Regierungspolitiker die gewohnte Mischung aus Ahnungslosigkeit, Borniertheit und Feigheit ab. Besonders schlimm, daß der SPD-MdB Martin Dörmann eine Zwischenfrage seines Parteikollegen Jörg Tauss mit dem Ausruf quittierte, von Jörg Tauss wolle er heute nichts hören. Feigheit. fefe hat’s mitprotokolliert.
Irgendwie ist das aber auch alles schon wieder komisch. Weiterlesen »
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