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Die Freiheit der Meinung setzt voraus, daß man eine hat (Heinrich Heine)

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Archiv für Juli 12th, 2012

Mythos #9: Wenigstens hilft das Leistungsschutzrecht den Verlagen

Erstellt von svb am 12. Juli 2012

Dass das Leistungsschutzrecht in der vorliegenden Form weder gerechtfertigt noch unschädlich ist, wissen wir inzwischen. Nicht nur Bürgerrechtler, Piraten, Juristen und andere Internetaktivisten warnen vor den äußerst unschönen Nebenwirkungen eines solchen Gesetzes, das, sollte es denn kommen, das Internet verändern würde. Darüber kann auch die Beschränkung der Schutzgelderpressung auf „gewerbliche Nutzung“ auch nicht hinwegtäuschen. So wie es im Entwurf steht, ist man bereits gewerblich, wenn man einen Sponsorenlink auf der Seite hat oder Flattr einbindet. Oder wenn man sich auf einem Feld äußert, auf dem man selbst tätig ist, sei es als Geschäftsmann, als Journalist, als Sachverständiger. Sicher ist also nur der, dem man ansieht, daß er unprofessionell seinen Senf zugibt und kaum Leser hat.

Wechseln wir vielleicht dennoch den Blickwinkel. Nehmen wir an, wir sind die Verleger. Das Leistungsschutzrecht kommt. Wir trinken Champagner. Den ganzen Abend über. Am nächsten Morgen – wir sind noch verkatert – kommt unser SEO Manager zu uns ins Büro. Das ist der Mann, der dafür zuständig ist, daß unsere Seiten im Internet gefunden werden. Nachdem sich Google mit uns noch nicht über einen Einkaufspreis geeinigt hat, mußten sie uns wohl aus dem Newsangebot nehmen. So war das nicht geplant. Zwanzig Minuten später kommt der Mitarbeiter, der die Werbung auf unseren Onlineseiten koordiniert. Er sieht beunruhigt aus – die neuen IVW-Zahlen sind katastrophal (IVW=“Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern“).

Nach einer Stunde steht der Finanzchef bei uns auf der Matte. Weiterlesen »

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