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Die Freiheit der Meinung setzt voraus, daß man eine hat (Heinrich Heine)

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Sonntag 28. Juni 2020

 

Schüchterne Frage

Nachdem der Postillion ein eher unwahrscheinliches Rettungsszenario für die insolvente Wirecard skizziert hat, stellt sich nun doch allmählich die Frage, wie lange es noch dauern wird, bis die Regierung endlich das Problem löst. Wie es geht, haben wir doch gerade gelernt. Unternehmen werden gerettet, wenn sie

  • im DAX gelistet sind
  • deutsche Unternehmen sind
  • systemrelevant sind

Also was ist das Problem bei wirecard? Sie sind im DAX, deutsch sind sie auch, und an der Systemrelevanz wird niemand zweifeln. Würden sie abgeschaltet, käme sofort ein beträchtlicher Anteil des bargeldlosen Zahlungsverkehrs zum erliegen. Vielleicht wissen das aber die Politiker nicht, denn fliegen müssen sie immer, wenn nicht gerade Corona ist, aber Aschheim bei München ist doch arg weit weg von Berlin. Vielleicht ist es ihnen auch nicht bewusst, dass sie mit erheblich höherer Wahrscheinlichkeit direkt oder indirekt mit Wirecard als mit der Lufthansa zu tun haben.

Nun, das ist wohl alles bei der Lufthansa der Fall. Bei einem Bundesanteil von 35,7 ist es klar, dass der Bund sein Unternehmen rettet. Deshalb unterstützt der Bund auch die Telekom, mit nur 31,9 % Staatsanteil, hälftig direkt und indirekt via KfW. Immerhin mustergültig offengelegt unter telekom.de, aber auch nachlesbar im Beteiligungsbericht der Bundesregierung. Wir sind auch beteiligt am Deutschen Primatenzentrum GmbH, aber das muss ja nicht gerettet werden.

Aber vielleicht denken sie ja auch nur: Wer es nicht merkt, dass er ein Konto mit knapp zwei Milliarden nicht hat, dem kann es nicht wirklich schlecht gehen. Die müssen sicher nicht gerettet werden.

Das ist nachvollziehbar.

 

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