Die grünbraune Bierverschwörung
Eine Pressemitteilung der Grünen in Thüringen. Was die da schreiben, soll kein Witz sein. Aber ihr Ernst kann es doch auch nicht sein: Eine Brauerei, Braugold, hat eine Biersorte nach dem Jahr 1888 benannt: 18achtundachzig. Geschichtlich nicht ganz uninteressierte Menschen denken da sofort an das damals so getaufte Drei-Kaiser-Jahr, als in einem Jahr zwei deutsche Kaiser starben und Wilhelm II den Thron bestieg, zunächst sehr wohlwollend betrachtet. Kurze Zeit jedenfalls, denn dann fingen die Leute bekanntlich an zu singen: Wir wollen unsern alten Kaiser Wilhelm wieder ham, … aber den mit dem Bart, aber den mit dem Bart.“ Melodie: Preussens Gloria, Text: Das Volk.
Nun heißt also dieses Bier zufällig auch so. Was die Grünen ärgert, aber nicht, weil sie keine Monarchisten wären. Das wäre auch widersinnig, schließlich sind in dem Jahr Kaiser gestorben.
PM Nr.111/08 vom 09.05.2008
Grüne halten Logo der neuen Biermarke von Braugold für absolut ungeeignet
Astrid Rothe-Beinlich: Mehr Taktgefühl bei der Logo-Suche wäre angebracht gewesen!
Seit dem 1. April 2008 prangt uns die Anzeige der neuen Biermarke von Braugold, „18achtundachtzig“, in Haltestellen, in Zeitungen und von anderen Werbeplattformen sozusagen „aufgefrischt“ entgegen. Auf Nachfrage bei der Geschäftsführung wird verkündet, dass sie sich trotz ihrer Recherchen im Vorfeld für das Logo entschieden hat.
Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Landessprecherin der Thüringer Bündnisgrünen:
„Es ist schon sehr verwunderlich, dass sich die Firma Braugold trotz Vorrecherchen für dieses irreführende Logo entschieden hat, um damit „neue Frische“ in die Bierlandschaft zu bringen. Mag das Jahr 1888 für Braugold ein prägendes sein, so hätte man sich doch nicht vor der Tatsache verschließen dürfen, dass genau diese Zahlen für Rechtsextremisten als Zahlencode dienen.
Leider macht man über Nachnamen keine Scherze. Auch nicht, wenn es einen juckt wie hier. Aber der casus macht uns auch so schon lachen. Die Grünen sind unter die Zahlenmystiker gegangen. „1“ steht für „A“ und „8“ für „H“. Also A.H.H.H. Wenn ich das in Verbindung mit einem Bier lese, habe ich nur die angenehmsten Assoziationen, vor allem bei dem Wetter. Ahhh.
Die Grünen denken bei 1888 an Adolf Hitler Heil Hitler? Dann gehört die 68 auch verboten. Nicht wegen der Altachtundsechziger, sondern weil das für FH steht. Seit Schtonk! wissen wir, da denkt man sofort an „Führer Hitler“. Kranke Phantasien. Die Thüringer sollten lieber würdigen, dass am 21.10.1888 die Sozialdemokratische Partei gegründet wurde, allerdings die der Schweiz. 1888 war auch das Jahr, an dem Jack the Ripper in London sein Unwesen trieb. Nur sein eigenes Ohr hingegen schlitzte Vincent van Gogh am 23.12.1888. All das läßt die Grünen kalt. Die Flenstrinker kratzen sich am Kopf: Die Flensburger Brauerei wurde 1888 gegründet, das muss man doch wissen. Bölkstoff! Selbst in Bayern kennt man Flens, schmeckt ja nicht schlecht und Bügelverschluß ist Kult.
Aber Frau Rothe-Beinlich assoziiert weiter Hitler. Hamburg soll übrigens wegen seines Autokennzeichens HH von den Grünen geräumt werden. Finden zumindest die Thüringer Grünen (vermutlich). Die Hamburger Grünen sind ohnehin auf die schwarze Seite gewechselt – welcome to the dark side of the force. Auch fliegen sie nicht mehr in den Süden, immerhin, man spart Kerosin und jeder weiss, was passiert, wenn man sich in die Sonne legt: Man wird braun. Tschulliung.
Was fällt mir noch zu dieser Pressemitteilung ein? 2 12 1 2 12 1. Finde ich übrigens wirklich erstaunlich. Auffällig, wie regelmäßig BLABLA in diesem Code wird.
Und ich denke an John Forbes Nash und den Film „A Beautiful Mind„: Man kann es nämlich wirklich
übertreiben.
Montag 24. August 2009 um 14:36
[…] Adolf Hitler” lernt, steht also 18 für AH. Adolf Hitler. Wir wußten das schon seit der grünbraunen Bierverschwörung. “HH” steht für Heil Hitler, Hamburg ist entlarvt. Amtlich war der Entwurf vermutlich […]
Mittwoch 18. Juli 2012 um 10:16
Habe etwas ähnliches mal in meiner alten Heimat miterlebt. Hier zog ein Uni-Prof. der in Marburg Physik lehrte, auf die schöne Amöneburg in Hessen und hatte nichts besseres zu tun, als sich mit Gott und der Welt anzulegen. U.a. nahm er sich auch die örtliche Burschenschaft zur Brust nur, weil die sich „BERGER 88“ nannten. Dies führte unweigerlich zu einer gewissen Abneigung gegenüber diesem Herrn, die sogar in manch gewaltätigen Auseinandersetzungen und anschließenden Gerichtsverfahren endete. Ein Krimi ist ein Märchenbuch gegen diese Akte die da in Blocks wie „Althand.de“ nachzulesen sind. Frage mich nur ob soviel Öffentliche Denunzierung und Verurteilung im Netz sein muß? GAnz zu schweigen von dem täglichen Leben in einem so kleinen Ort.