SvB-Blog

Die Freiheit der Meinung setzt voraus, daß man eine hat (Heinrich Heine)

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Archiv für die 'Gerechtigkeit' Kategorie

Mythos #3: Ohne das Internet ginge es den Künstlern besser

Erstellt von svb am 3. Juni 2012

Das Internet ist zunächst ein Medium, das es erlaubt, Inhalte sehr schnell einem großen Empfängerkreis zur Verfügung zu stellen. Dabei müssen die Inhalte nicht mehr kompliziert aufbereitet werden wie früher. Das kann per se nicht „böse“ sein.

Konkret heißt das: Wer heute Texte veröffentlichen will, kann das tun. Fertig. Mache ich auch. Niemand muß mehr einen Verleger beknieen, zig Absagen verdauen, herausarbeiten, wieso ein Buch überhaupt Käufer finden wird. Wer Musik macht, braucht zwar vielleicht immer noch ein Studio, aber dank Digitaltechnik haben sich auch hier die Kosten stark reduziert. CDs müssen nicht mehr vorproduziert werden, und zum Vergleich mit der Produktion von Vinylscheiben ist alles nahezu geschenkt. Das danken wir unter anderem zwei Neuerungen.

Zum einen ist es das MP3-Format, das auf die Musikindustrie erheblich mehr Einfluß hatte als das Internet Weiterlesen »

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Mythos #2: Künstler haben es schwerer als früher

Erstellt von svb am 31. Mai 2012

Immer wieder hört man von Politikern den Satz, daß, wer den ganzen Tag hart arbeitet, davon auch leben können muß. Das ist natürlich reinster unreflektierter Populismus aus der Mindestlohnecke. Einen größeren Unsinn hat man selten gehört, denn es gilt immer noch die Regel von Angebot und Nachfrage. Wer den ganzen Tag Gewichte stemmt, wird schwerlich dafür Geld fordern können, wenn er es nicht gerade zum Mister Universum oder zum Türsteher oder Geldeintreiber bringt. Unternehmer und Selbständige wissen auch genau, wovon ich rede: Man gründet irgendetwas, arbeitet hart und dann(!) zittert man, ob auch alles so kommt wie geplant. Und auch in der Kunst ist es nicht anders: Wer sich den ganzen Tag Bücher ausdenkt, Melodien oder Bilder, wird auch einen Abnehmer brauchen, der bereit ist, ihn dafür zu bezahlen.

Natürlich kann auch die Gesellschaft vernünftigerweise der Meinung sein, daß es Künstler geben muß, die nur durch Unterstützung überleben, da sie nicht für den rauhen Markt produzieren wollen, sollen oder können. Weiterlesen »

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Mythos #1: Geistiges Eigentum gibt es nicht

Erstellt von svb am 29. Mai 2012

Geistiges Eigentum existiere nicht, liest man immer wieder, weil es das nicht geben kann. Eigentum ist nämlich definiert als rechtliche Zuordnung von Gegenständen zu einer natürlichen oder juristischen Person. Wichtig dabei ist die nahezu beliebige Verfügungsgewalt des Eigentümers, nur beschränkt durch eigene Gesetze.

Gegenstände also, ausschließlich. Na gut, das beschränkt den Begriff „Eigentum“ an Ideen, Bildern, Texten oder Melodien auf Medien, mithilfe derer sich diese nicht-dinglichen Entitäten manifestieren. Oder, weniger geschwollen: Wenn man etwas nicht anfassen kann oder sich draufsetzen, kann man es nicht besitzen im wortwörtlichen wie im juristischen Sinn. Und Besitz und Eigentum sind außerhalb der juristischen Welt eh Synonyme, weil, juristisch gesehen, Eigentum ein recht sperriger Begriff ist.

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Mythen um das Geistige Eigentum

Erstellt von svb am 29. Mai 2012

Die aktuelle Diskussion um den ganzen Themenkreis Geistiges Eigentum, Kunst und gerechte Entlohnung, Freiheit oder Kopierschutz, Gerechtigkeit für alle etc. etc. führt natürlich zu nichts. Es ist größtenteils eine Diskussion zwischen Verlierern. Die einen sind notorisch unterbezahlt und glauben, einen Schuldigen gefunden zu haben, die anderen mischen sich ein, weil es ihnen ihr Verleger nahegelegt hat, wieder andere sind die Heringe aus dem Schwarm, die gefressen wurden und die daher auf einmal das ganze Schwarmsystem in Frage stellen – oder eben die Haie, die sich gelegentlich einen Hering abgreifen.

Dazu kommen die aufeinanderprallenden und sich gegenseitig behindernden Geschäftsmodelle. Jede Seite pocht auf ihr Recht, unter staatlichem Schutz so weiter wirtschaften zu dürfen wie bisher. Und die Diskutanten? Gehen aufeinander los. Kaum einer sagt, was er will, wie er sich die Zukunft vorstellt und was er als gerecht für alle empfinden würde. Beinahe jeder beschreibt lieber, wieso die Gegenseite kriminell ist oder zumindest so agiert. Man beschimpft sich als Mafioso oder als Räuber und Dieb.

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Gehen wir ein bisserl dschihadieren?

Erstellt von svb am 18. Mai 2012

Interessantes Phänomen: Wegen der miserablen Berichterstattung in so vielen Fällen, bei denen ich Zeuge, Fachkundiger oder sonstwie Beteiligter war, wuchs mir eine Art Vertrauenshornhaut. Wo ich früher leichtgläubig war („Stand doch in der Zeitung! Hab ich doch im Fernsehen gesehen!“) bin ich heute gelegentlich etwas paranoïd.

Beispiel SpiegelTV. Die haben also einen bösen Islamisten aufgespürt. Klingt verdienstvoll. Und sie recherchieren – zumindest möchte man das meinen. Sehen Sie selbst:

 

Man kann es auch kurz erzählen. Weiterlesen »

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