Erstellt von svb am 29. Juli 2008
Die sogenannte Sauregurkenzeit wird journalistisch unterschätzt. Es passieren gerade während der Parlamentsferien Dinge, die man sonst vielleicht übersehen hätte. Nehmen wir nur die lustige Geschichte, in der nicht nur die legendäre Madame Tussaud, sondern auch der nicht minder legendäre Franz Joseph Strauß eine tragende Rolle spielen.
Unter dem Motto „Helden und Bösewichter“ wurde in der Berliner Dependance von Madame Tussaud’s unter anderem eine Statue des mächtigsten Bayern seiner Zeit ausgestellt. Die Rede ist nicht von Ludwig dem Bayern, dem es als deutschem Kaiser nicht egal sein konnte, wer unter ihm Papst war. Auch nicht von Franz Beckenbauer, der auf die Laune des ganzen Landes Einfluß hat. Auf der Liste der mächtigen Bayern steht auch nicht Herr Beckstein, der erfüllt ja bereits zwei Kriterien davon nicht. Nein, wir wissen bereits, um wen es geht: Es war ihm egal, wer unter ihm Bundeskanzler war, das klingt fast so gut wie bei Ludwig IV. Benannt wurde er nach einem Flughafen: FJS. Und nun die Apotheose, die Aufnahme ins Pantheon, die zweitultimativste Ehre, die einem widerfahren kann. „Zweitultimativst“ darf man übrigens sehr wohl sagen, denn es findet sich auf dem Server des Goethe-Instituts(!) eine Steigerungsform von ultimativ…
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Erstellt von svb am 4. Juni 2008
Frei nach Franz Beckenbauer: Ja ist denn schon wieder 1. April? Und es geht wirklich um Fußball. Zitiert aus dem IHK-Newsletter:
Antidiskriminierungsrecht erreicht Spitzenfußball: EU-Kommission gegen 6 5-Regel
Rechtzeitig vor Beginn der Fußball-EM hat der Streit um das europäische Antidiskriminierungsrecht den Spitzenfußball erreicht. Darauf macht IHK-Rechtsexpertin Ulrike Augustin aufmerksam. Laut aktueller Medienberichte hält der für Arbeitsmarktfragen zuständige EU-Kommissar Vladimir Spidla die von FIFA-Präsident Joseph Blatter geplante 6 5-Regel für internationale Top-Teams für „diskriminierend“. Blatter will dafür sorgen, dass die europäischen Fußballclubs mindestens sechs Spieler mit heimischer Staatsbürgerschaft aufstellen müssen. Damit soll verhindert werden, dass finanzstarke Clubs alle Top-Spieler in Europa abwerben. Spidla hält dies „grundsätzlich für eine Verletzung des EU-Rechts“: In diesem Fall werde die Freizügigkeit von Arbeitnehmern aufgrund ihrer Nationalität eingeschränkt. Spidla drohte Ländern, die Blatters Regel einführen, ein Vertragverletzungsverfahren an. Als mögliche Sanktion nannte er eine tägliche Geldstrafe, „die so lange fällig wird, bis der Mitgliedstaat sein Verhalten ändert“.
Geniale Idee. Es ist nämlich diskriminierend, wenn man den FC Bayern München zwingt, wenigstens ein paar Bayern aufzustellen. Es ist aber auch diskriminierend, dass da so wenig Frauen mitspielen. Oder nur in eigenen Mannschaften. Und nach dem AGG („Antidiskriminierungsgesetz“) darf auch niemand wegen seines Alters von einem Job ausgeschlossen werden. Ich denke vielleicht doch noch mal nach, für meine Altersklasse den Job als Bundesligaprofifußballer auszuüben. Für das Geld ziehe ich sogar kurze Hosen an und lasse meinen Anzug zuhause. Angesichts des Wetters heute wäre das vermutlich ohnehin die bessere Entscheidung.
Gut zu wissen, dass die EU-Kommission niemals schläft und nur die wichtigen Themen behandelt.
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