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Die Freiheit der Meinung setzt voraus, daß man eine hat (Heinrich Heine)

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Donnerstag 28. Februar 2008

Wichtig is, dass D‘a Meinung hast. A Ahnung muaßt ned ham, Hauptsach, Du hast a Meinung.
Django Asüül

 

Wir brauchen keinen Transrapid

TransrapidEs gibt ja verschiedene Möglichkeiten, sich über Land fortzubewegen. Im Deutschen Museum in München gibt es einen Versuchsaufbau, bei dem man verschiedene Rollwiderstände am eigenen Leib ausprobieren kann – falls nach 30 Jahren alles noch da ist, an was ich mich erinnere. Ich weiß noch, wie verblüfft ich war, um wie viel leichter sich ein luftgefüllter Reifen dreht, nachdem ich mich vorher mit einem hölzernen Kutschrad beschäftigt hatte. Aber beides war kein Vergleich zu dem angenehmen Gefühl, ein Stahlrad auf einer Schiene zu drehen. Seit damals weiß ich, wieso sich der Schienenverkehr immer so wacker schlägt, wenn es um Verbrauchsvergleiche verschiedener Techniken geht.

Und nun die Magnet-Schwebetechnik! Hier brauche ich keinen Versuch, wie sich die Reibung anfühlt: Es gibt so gut wie keine. Das heißt weniger Verbrauch, weniger Verschleiß, sogar weniger Geräuschentwicklung. Ich brauche den Transrapid nicht, aber er ist genau das, worüber wir als Buben schon geredet haben, wenn es darum ging, wie sich die Menschen im 21. Jahrhundert sinnvoll fortbewegen werden.

Sollte der Transrapid jetzt und hier nicht gebaut werden, wird er nirgendwo mehr gebaut. Das Entfernungsargument ist keines – wir sollten klein anfangen. Auch die Eisenbahn hat nicht mit München–Paris angefangen, sondern mit Nürnberg–Fürth. Wenn wir das jetzt nicht schaffen, werden wir die Technik in zwanzig, dreissig Jahren aus dem Ausland importieren müssen. Warum stehen nun also nicht alle Vernünftigen auf und protestieren FÜR den Transrapid?

Vielleicht, weil die bayerische Staatsregierung völlig vergessen hat, dass sie sich auch mal irren kann. Die Bürger – vor allem die bayerischen Bürger! – bestehen traditionell auf ihr Recht, kritische Fragen zu stellen. Arroganz ist dann keine Antwort. Die CSU und allen voran Edmund Stoiber hätten gut daran getan, dieses Thema anders zu diskutieren als der Vatikan das Zölibat. Darüber hinaus gab es zu Beginn nicht wirklich ein glaubwürdiges Finanzierungsmodell. Mit dem damaligen Modell wäre man auf jedem Startup-Wettbewerb ausgelacht worden. Mit Herrn Stoiberals Fürsprecher braucht man auch keine Feinde mehr.

Aber nun haben sich Ziele und Maßstäbe verschoben. Wer weiß noch wirklich, was nun berechtigte Kritik ist und was an diesem Transrapidprojekt noch geändert werden muss, bevor wir loslegen können? Soll heissen: Wie wäre es mit einer vernünftigen Zusammenarbeit aller Lager – ohne Totalverweigerer? Ausräumen der vernünftigen Kritikpunkte? Und dann auf ins 21. Jahrhundert…


Ich will endlich Transrapid fahren!

 

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