Erstellt von svb am 31. Januar 2015
Unglaubliches ist passiert. Die Griechen haben keine Lust mehr, weiter am Hungertuch zu nagen. Klar, das führt zu Extremismus, und so paktieren die neuen Linken mit den neuen Rechten, also die SYRIZA (Die Koalition der radikalen Linken, ΣΥΡΙΖΑ) mit der ANEL (Die unabhängigen Griechen, ΑΝΕΛ), um endlich die alten Linken (Pasok, ΠΑΣΟΚ) und die alten Rechten (Nea Demokratia, ΝΔ) loszuwerden. Das ist nicht nur verständlich, das ist konsequent. Und überrumpelt wurde niemand – alles war ehrlich angekündigt. Es gab sogar eine Partei mit dem netten Namen „Bewegung ich zahle nicht“ (Κίνημα Δεν Πληρώνω) oder auch einfach nur eine namens „Nein“ (OXI). Die Griechen haben aber nicht diese monothematischen Wutbürgerbewegungen gewählt, sondern durchaus „echte“ Parteien.
Nun ist es aber so, daß unsere Definition von rechts und links in Griechenland nicht greift. Links von der Mitte gibt es eben die SYRIZA (36,34 %, 149 Sitze) und dann noch die Kommunisten KKE (5,47 %, 15 Sitze) und die tief gefallene PA.SO.K (nur noch 4,68 %, 13 Sitze). 151 Sitze braucht man in Griechenland, und die besorgte sich die SYRIZA nicht links, sondern eher rechts, bei der ANEL.
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Erstellt von svb am 26. Januar 2015
Eltern, die sich über die unaufgeräumten Zimmer ihrer Kinder ärgern, haben verschiedene Möglichkeiten. Belohnungsversprechen, das berühmte „ernste Wort“, Sanktionen. Oder aber, besonders gemein, sie gehen auf Facebook, achten durch geeignete Tags drauf, dass alle Klassenkameraden der Kinder zuhören, und lesen ihnen dann die Leviten. Öffentlich, mitten in ihrer Peergroup.
Würden Sie nie machen? Richtig, ich auch nicht. So etwas macht nur Angela Merkel, die in Davos die versammelte deutsche Wirtschaftselite düpierte, zumindest laut eines Kommentars im Managermagazin: „Die digitalen Dämmerer“. Wir verlören den Anschluß an die digitale Entwicklung, die deutsche Industrie falle gefährlich zurück, da sie sich nicht ausreichend um „Industrie 4.0“ kümmere.
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Erstellt von svb am 10. Januar 2015
Am 7.1.2015 wurden in Paris zwölf Menschen von schwerbewaffneten Attentätern erschossen. Die Karikaturisten von Charlie Hebdo, aber auch zum Beispiel Polizisten, von denen diese beschützt wurden. Das war ein schlimmer Terroranschlag, und die meisten waren traurig und entsetzt darüber. Weltweit riefen Menschen „Je suis Charlie“ oder änderten ihre Profilbilder in den sozialen Netzwerken. Oder sie zündeten einfach Kerzen an. Nach dem ersten Schock kam das Nachdenken und Meinungen waren zu hören. Viel Empathie war zu finden, viel ehrlich empfundenes Mitgefühl. In der Rhein-Zeitung stand für mich einer der bemerkenswerten Kommentare zum Thema:
Das Grausamste am Grauen von Paris ist: Dieser Anschlag ist ein Fiasko für alle auf beiden Seiten, die guten Willens sind. Den Extremisten unter den Muslimen vermittelt es ein fatales Beispiel scheinbarer Stärke, den islamfeindlichen Strömungen in ganz Europa wird es Zulauf bescheren. Und alle in der Mitte, die sich menschlichen Werten statt fanatisch überinterpretierten Koranzeilen verpflichtet fühlen, geraten von beiden Seiten unter Druck.
Ich verstehe, was der Autor sagen will und ich teile seine Verzweiflung. Nirgendwo konnte ich allerdings lesen, dass es sich vor allem um einen terroristischen Anschlag gehandelt hat. Wer hier unbedingt den Islam ins Spiel bringt, vermischt Ursache und Wirkung. Terror und politischer Mord lassen sich nicht rechtfertigen, und selbst die Ursachenforschung stößt oft an ihre Grenzen. Das ist klar, denn eine Ursache, und sei sie noch so abwegig, wäre zumindest der Ansatz einer Rechtfertigung.
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