Erstellt von svb am 31. Januar 2015
Unglaubliches ist passiert. Die Griechen haben keine Lust mehr, weiter am Hungertuch zu nagen. Klar, das führt zu Extremismus, und so paktieren die neuen Linken mit den neuen Rechten, also die SYRIZA (Die Koalition der radikalen Linken, ΣΥΡΙΖΑ) mit der ANEL (Die unabhängigen Griechen, ΑΝΕΛ), um endlich die alten Linken (Pasok, ΠΑΣΟΚ) und die alten Rechten (Nea Demokratia, ΝΔ) loszuwerden. Das ist nicht nur verständlich, das ist konsequent. Und überrumpelt wurde niemand – alles war ehrlich angekündigt. Es gab sogar eine Partei mit dem netten Namen „Bewegung ich zahle nicht“ (Κίνημα Δεν Πληρώνω) oder auch einfach nur eine namens „Nein“ (OXI). Die Griechen haben aber nicht diese monothematischen Wutbürgerbewegungen gewählt, sondern durchaus „echte“ Parteien.
Nun ist es aber so, daß unsere Definition von rechts und links in Griechenland nicht greift. Links von der Mitte gibt es eben die SYRIZA (36,34 %, 149 Sitze) und dann noch die Kommunisten KKE (5,47 %, 15 Sitze) und die tief gefallene PA.SO.K (nur noch 4,68 %, 13 Sitze). 151 Sitze braucht man in Griechenland, und die besorgte sich die SYRIZA nicht links, sondern eher rechts, bei der ANEL.
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Erstellt von svb am 19. November 2013
Heute ist Tag des Mannes. Auf Czyslansky, wo es bekanntlich einen gewissen Männerüberschuss gibt, ist das Anlass, alle zu Wort kommen zu lassen. Mein Beitrag ist dort auch zu lesen, ebenso wie hier.
Heute ist also Tag des Mannes – „endlich!“ ist man versucht auszurufen, und doch, irgendetwas stimmt nicht. Wie schlimm steht es um die Männer, wenn es so was gibt? Noch kürzer, frei nach Gerhart Polt: „Braucht’s des?“
Das waren vielleicht die falschen Fragen. Wer braucht das, ist richtiger, und das merkt man schon daran, dass es drei Männertage gibt, schließlich sind nicht alle Männer gleich:
- den Weltmännertag
- den Internationalen Männertag
- den Vatertag
Der Weltmännertag wird am 3. November gefeiert. Er richtet sich nicht an Weltmänner, sondern an alle Männer der Welt. Seine Tradition ist noch jung, er geht erst auf Mikhail Gorbatschow zurück. Der Internationale Männertag wird heute am 19.11. gefeiert. Er ist noch jünger und wurde erst 1999 eingeführt, in Trinidad. Der heimliche Favorit ist also der Vatertag, er beginnt jährlich an Christi Himmelfahrt und endet schauerlich. Meistens. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 12. September 2013
Was genau muss passieren, daß einer wie ich einen wie Herrn Seehofer in Schutz nimmt? Gute Frage. Daher gleich vorweg: In diesen jämmerlichen Wahlkampf mische ich nicht ein. Das heißt jedoch nicht, daß ich weghöre, wenn doch mal Themen besprochen werden.
Nun hat also Herr Seehofer das Thema Maut wieder einmal aufgewärmt. In nahezu allen Ländern in Europa bezahlen wir Straßenbenutzungsgebühren. Unsere Straßen werden aus Bundessteuern finanziert und stehen allen kostenlos zur Verfügung. Gute Idee, und wer die Maut abschaffen will, sollte dies europaweit in Angriff nehmen. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 9. Februar 2011
Ja ist denn schon wieder April? Wie ein verfrühter Aprilscherz liest sich jedenfalls die Meldung, daß es eine iPhone-Applikation gebe, die einem die Beichte abnimmt.
Im Namen des Vaters: Kirche genehmigt Beicht-App
iPhone-Anwendung hilft Sündern mit dem Sakrament
South Bend (pte/09.02.2011/11:28) – Katholische User von Apple-Geräten können ihre Sünden in Zukunft ihrem iPhone, iPad oder iPod Touch beichten. So hat die Kirche offiziell eine im App-Store erhältliche Anwendung abgesegnet, die Gläubigen mit dem Sakrament helfen soll.
Das ist natürlich ausgemachter Schmarrn, und das wird bei näherer Betrachtung des Artikels auch klar. Nach kurzer Überlegung weiß man ja, daß zu einer Beichte immer einer gehört, der die Beichte abnimmt und Absolution erteilen kann. Was keiner hört, ist wie nicht gesagt.
Natürlich denken wir da sofort an König Midas, Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 19. Januar 2011
Der Plural von Komma ist Kommata? Aber Kommas darf man auch sagen. Eine Olympiade ist lediglich der Zeitraum zwischen zwei olympischen Spielen? Das war vor zweitausend Jahren zweifelsohne der Fall, kein Grieche hätte an „einer Olympiade“ teilgenommen. Heute die Nase zu rümpfen über ungebildete Menschen, die es fertigbringen von einer Winterolympiade zu sprechen, kann ins Auge gehen. Manchmal leisten sich auch gebildete Menschen diese kleine Ungenauigkeit. Wohl dem, dessen Zehennägel sich dann nicht aufrollen. Ein kleiner Trost vielleicht ist, daß wir heute auch ohne Turnbeutel ins Gymnasium gehen können und nach einem Symposion noch Auto fahren können.
Der Pfad zwischen unerträglicher Besserwisserei einerseits und andererseits verdienstvollem Eintreten für Sprache, Sprachgefühl und damit für unsere Kultur ist schmal. Weiterlesen »
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