SvB-Blog

Die Freiheit der Meinung setzt voraus, daß man eine hat (Heinrich Heine)

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Archiv für die 'Sprache' Kategorie

Wort des Jahres: Stuttgart 21

Erstellt von svb am 10. Januar 2011

Stuttgart 21…

… war das Jahr über wirklich oft zu hören oder zu lesen. Wäre besser gewesen als der merkwürdige Wutbürger. Stuttgart 21 ist aber als Wort einfach langweilig. „Stuttgart“ kennt man, und „21“ fügt nicht viel hinzu. Wenn man schon aus dieser Ecke ein Wort haben will, wäre mein Vorschlag gewesen „Juchtenkäfer“. Nicht Kostendiskussionen, Sicherheitsüberlegungen, Legitimitätsbetrachtungen waren die Argumente, aber dieser Käfer. Weil er trotzig ausstirbt. Damit symbolisiert er schon einiges, was in Deutschland los ist. Weiterlesen »

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Wort des Jahres: Der Wutbürger

Erstellt von svb am 9. Januar 2011

Man kann mir einiges vorwerfen, aber übertriebene Aktualität ist es nicht, was mein Blog auszeichnet. Daher ist es für mich auch wichtig, daß ein Jahr unwiderruflich um ist, bevor ich es „Revue passieren“ lasse. Was im übrigen der urspüngliche Wortsinn ist, bereits gegen Ende des Mittelalters hieß ein Rückblick auf ein vergangenes Jahr „Revue“[1]

Im Gegensatz zu dieser vorsichtigen Vorgehensweise kürte die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) ihr Wort des Jahres bereits Mitte Dezember. Und was war es? Wutbürger. Na Klasse. Ein Wort, das viele noch nie vorher gehört hatten und das häufig zu Fehlinterpretationen führt. Wutbürger im Gegensatz zu Wutrevoluzzer? Weil in Stuttgart „ehrbare Bürger“ ebenso empört waren wie die immer wieder gerne bemühten Berufssteineschmeißer? Aber sind die Bewohner des Gorleben-Landkreises Lüchow-Danneberg keine Bürger? Oder weniger wütend? Also, so aktuell ist das mit den störrischen Bürgern nicht.

Was hätte es noch gegeben? Weiterlesen »

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Zwischen den Jahren

Erstellt von svb am 30. Dezember 2010

Das Jahr 2010 ist noch nicht vorbei – aber das hat das Fernsehen nicht daran gehindert, bereits jede Menge Jahresrückblicke zu senden. Was passiert eigentlich, wenn noch was passiert? Fällt das dann in die Zuständigkeit des Rückblicks 2011? Oder ist das wie im Alten Rom, wo nach dem Januar die Consuln die Arbeit einstellten, damit zu Jahresbeginn, also damals am 1. März, das neue Team sofort loslegen konnte und sie sich nicht mit Altlasten ihrer Vorgänger herumschlagen mußten. Daher stammt übrigens auch der Name Ianuarius: Der römsiche Gott Janus hatte vorne und hinten ein Gesicht und konnte gleichzeit nach hinten sehen, ins Amtsjahr des scheidenden Consuls, und nach vorne,  ins Amtsjahr des kommenden. Mögliche wichtige Ereignisse zwischen Januar und März wurden so auch von der Geschichtsschreibung ignoriert. Passiert ist vermutlich tatsächlich nicht viel, die Römer feierten ausgelassen und recht alkoholreich das kommende Jahr. Ab März war alles anders. Da der März der erste Monat war, ist auch klar, wie die Monate September bis Dezember zu ihren Namen kamen, es waren wirklich die Monate sieben bis zehn.

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Schreiben wie Chuck Norris

Erstellt von svb am 13. November 2010

Ich lese Zeitung sehr ehrfürchtig. Soll heißen: Sie ist aus Papier. Und bevor ich den vielzitierten Fisch einwickle, was ich nur selten tue, oder die Zeitung als Anzünder für meinen Ofen verwende, lese ich sie aus. Komplett. Auch den Sportteil, obgleich ich mit Passivsport nicht viel anfangen kann. Auch die Aktienkurse, auch wenn ich keine Aktien habe, sieht man mal von meinen SpaceNet-Aktien ab, die aber nicht erwähnt werden. Auch das Wetter und das Fernsehprogramm, obwohl ich da oft ein paar Wochen hinterher bin.

Aus diesem Grund geht sich für mich keine Tageszeitung aus. Aktuelles erfahre ich ohnehin aus dem Internet – aber was bleibt, ist bestens geeignet für eine Wochenzeitung. Und da gibt es die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, welche ich in sieben Päckchen – für jeden Tag der Woche eines – mir sozusagen homöopathisch zuführe. So entgehe ich der Rechtschreibung der Süddeutschen, der Trivialität der Bild am Sonntag und der reißerischen Attitüde der Magazine. Na gut, ab und zu lese ich einen Stern und freue mich über die Steilvorlagen eines Herrn Jörges für einen weiteren Verriß in meinem Blog.

Warum erzähle ich das so lange? Weiterlesen »

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Energiekonsens

Erstellt von svb am 15. September 2010

Es hört sich alles so einfach an. Es gibt ja durchaus eine Menge Kernkraftwerke bei uns. Werden diese weiter betrieben, verdienen sie quasi Bargeld, was sonst sehenden Auges versäumt würde. Und da unsere Gesellschaft nicht dumm sein will, soll dieses Geld nicht von den Besitzern, also den Konzernen eingestrichen werden. Nein, nach einer partiellen Enteignung durch eine irgendwie bezeichnete Sonderabgabe (Brennelementesteuer?) lassen sich so vielleicht die maroden Staatsfinanzen wieder ein bisserl weichzeichnen. Aber das trifft keine Armen ..

Was also ist verkehrt an dieser Sicht? Weiterlesen »

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