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Die Freiheit der Meinung setzt voraus, daß man eine hat (Heinrich Heine)

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Sonntag 9. Januar 2011

Lies niemals ein Buch, das nicht mindestens ein Jahr alt ist.
Ralph Waldo Emerson

 

Wort des Jahres: Der Wutbürger

Man kann mir einiges vorwerfen, aber übertriebene Aktualität ist es nicht, was mein Blog auszeichnet. Daher ist es für mich auch wichtig, daß ein Jahr unwiderruflich um ist, bevor ich es „Revue passieren“ lasse. Was im übrigen der urspüngliche Wortsinn ist, bereits gegen Ende des Mittelalters hieß ein Rückblick auf ein vergangenes Jahr „Revue“[1]

Im Gegensatz zu dieser vorsichtigen Vorgehensweise kürte die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) ihr Wort des Jahres bereits Mitte Dezember. Und was war es? Wutbürger. Na Klasse. Ein Wort, das viele noch nie vorher gehört hatten und das häufig zu Fehlinterpretationen führt. Wutbürger im Gegensatz zu Wutrevoluzzer? Weil in Stuttgart „ehrbare Bürger“ ebenso empört waren wie die immer wieder gerne bemühten Berufssteineschmeißer? Aber sind die Bewohner des Gorleben-Landkreises Lüchow-Danneberg keine Bürger? Oder weniger wütend? Also, so aktuell ist das mit den störrischen Bürgern nicht.

Was hätte es noch gegeben? Hier die Liste der Kandidatenwörter mit ihrer Reihung:

  1. Wutbürger
  2. Stuttgart 21
  3. Sarrazin-Gen
  4. Cyberkrieg
  5. WikiLeaks
  6. schottern
  7. Aschewolke
  8. Vuvuzela
  9. Femitainment
  10. unter den Eurorettungsschirm schlüpfen

Was für eine Liste. Es hätte sicher bessere Kandidaten gegeben als den Wutbürger, und es gibt noch viel mehr Begriffe, die ich hier vermisse. Fertig ist der Plan: Ich schreibe jetzt jeden Tag über einen neuen Begriff, aus der Liste oder nicht. Am Ende wissen wir, was geeignet gewesen wäre. Soll heißen, das nehme ich jetzt selbst in die Hand. So macht man das heute,

als Wutbürger!

Bildquelle: GfdS

[1] Röhrich, Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten

 

3 Kommentare zu “Wort des Jahres: Der Wutbürger”

  1. Tobias Henöckl sagt:

    dafür habe ich das Jugendwort des Jahres 2010 schon in mein Herz geschlossen: „Niveaulimbo“

  2. svb sagt:

    Das mit den Jugendworten ist ja so eine Sache, die werden meistens von angegrauten Herrschaften konstatiert. Schön ist das Wort dennoch, keine Frage! Wo ist denn hier der Gefällt-mir-Button?

  3. Fredrika Gers sagt:

    Hier: *gefällt mir*

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