SvB-Blog

Die Freiheit der Meinung setzt voraus, daß man eine hat (Heinrich Heine)

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Archiv für Februar, 2011

Wort des Jahres: Axolotl

Erstellt von svb am 25. Februar 2011

Doktorrolle un BayreuthEin schönes Wort des Jahres wäre auch Axolotl gewesen. Alles wurde diskutiert. Wo beginnt die Inspiration, was ist einfach nur Abkupfern. Was ist der Unterschied zwischen einem Plagiat und einem Plugin? Ist ein Buch allein zu sehen? Wann ist ein Buch ein Buch? Reicht der Inhalt? Dann gäbe es Bücher, die nur auf Kindles oder anderen Lesegeräten leben. Braucht es Papier? Oder wird ein Buch erst durch die Person seines Schöpfers zum eigentlichen Buch?

Alles Unsinn?  Wir erinnern uns – ein damals siebzehnjähriges Mädel, Helene Hegemann, schnappt sich einfach den Text eines mir unbekannten Bloggers namens Airen und macht ein Buch draus: „Axolotl Roadkill“. Bisserl ihren familiären Background genutzt und -schwupp- fertig war der Bestseller. Mit Ansage, denn mitten im Text steht es: Weiterlesen »

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Wort des Jahres: Digitaler Radiergummi

Erstellt von svb am 15. Februar 2011

App war also das Wort des Jahres in den Vereinigten Staaten. Apps gab es zwar schon früher, aber inzwischen ist der Spruch „There’s an App for that“ dort ein geflügeltes Wort. Wenn es einen Himmel für Marketingspezialisten gibt, so hat der Erfinder des Wortes seine Apotheose schon hinter sich. „Apple“ und „Application“ in einem wirklich kurzen Wort zusammenzufassen und dann, wenige Marketingmilliarden später, ein Wort zu haben, das mehr Leute kennen als es Leute gibt, die es nicht kennen.

„App“ kam bei uns nicht einmal in die engere Wahl. Ein weiterer Kandidat hätte „Facebook“ sein können. Traumaktienkurse wie zu den besten Börsenblasenzeiten, und gleichzeitig kommt ein Film heraus über den Firmengründer. Hollywood! Mark Zuckerberg ist 26 Jahre alt und sein Leben wird verfilmt. Howard Hughes war 29 Jahre tot, als sein Leben verfilmt wurde. Allerdings bekam er Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle und Zuckerberg mußte sich mit Jesse Eisenberg begnügen. Wort des Jahres also? Nichts zu machen. Bei uns wurde Facebook hauptsächlich von Ministerin Aigner erwähnt, die sich mit großem Medientamtam in Facebook gelöscht hat. Eine Art digitale Selbstverbrennung, um die Konsumenten aufzurütteln. Es wäre ein wenig glaubwürdiger gewesen, wenn sie den Account nicht extra für diesen Zweck angelegt hätte.

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Wort des Jahres: App

Erstellt von svb am 9. Februar 2011

Ja ist denn schon wieder April? Wie ein verfrühter Aprilscherz liest sich jedenfalls die Meldung, daß es eine iPhone-Applikation gebe, die einem die Beichte abnimmt.

Im Namen des Vaters: Kirche genehmigt Beicht-App

iPhone-Anwendung hilft Sündern mit dem Sakrament

South Bend (pte/09.02.2011/11:28) – Katholische User von Apple-Geräten können ihre Sünden in Zukunft ihrem iPhone, iPad oder iPod Touch beichten. So hat die Kirche offiziell eine im App-Store erhältliche Anwendung abgesegnet, die Gläubigen mit dem Sakrament helfen soll.

Das ist natürlich ausgemachter Schmarrn, und das wird bei näherer Betrachtung des Artikels auch klar. Nach kurzer Überlegung weiß man ja, daß zu einer Beichte immer einer gehört, der die Beichte abnimmt und Absolution erteilen kann. Was keiner hört, ist wie nicht gesagt.

Natürlich denken wir da sofort an König Midas, Weiterlesen »

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Merkel und ich

Erstellt von svb am 6. Februar 2011

Soeben höre ich, daß Frau Merkel eine grandiose Rede gehalten hat auf der Münchener Sicherheitskoferenz. Unter anderem sprach sie respektvoll über Social Media. Angesichts der Revolten in vielen arabischen Staaten ist vielen klar geworden, daß Twitter, Facebook etc. nicht nur unseren Teil der Welt verändern. Auch Frau Merkel, und sie jubelt:

Und dass man Facebook und Twitter überall auf der Welt hat, dass es zunehmend schwer wird, das zu sperren, ob es in China ist, in Ägypten, in Tunesien oder sonstwo auf der Welt, das ist auch ein kleines bisschen unser Verdienst.

Ich hyperventiliere etwas. Unser Verdienst? Weiterlesen »

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Kann ich E605 tanken?

Erstellt von svb am 5. Februar 2011

Versetzt man handelsübliches Superbenzin mit zehn Prozent Ethanol, erhält man einen Treibstoff, der „E10“ genannt wird. E10? Ist Misstrauen angesagt? Zunächst klingt ja alles wie eine gute Idee. Mit E10 werden weniger fossile Brennstoffe benötigt.

Und was war wieder schnell Ethanol? Das hieß mal Äthanol, aber Ä10 wäre eine Marketingkatastrophe. Man nennt es auch Alkohol. Was in dem Zusammenhang gefährlich ist. Man hört soviel von komasaufenden Jugendlichen und allgemein zunehmender Blödheit. Daher ist Sorge zu tragen, daß es nicht Mode wird, direkt aus der Zapfsäule an den Tankstellen zu saugen. „Hey, Alter, da kann isch noch voll audofahn, is ja nur 10 Prozent oder so“.

Also, man darf dieses Zeug nicht überall hineinfüllen. Weiterlesen »

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