SvB-Blog

Die Freiheit der Meinung setzt voraus, daß man eine hat (Heinrich Heine)

  • Kategorien

  • Archive

  • Neueste Beiträge

  • Neueste Kommentare

  • Top XVII

Archiv für die 'Sprache' Kategorie

Faktische Fiktion

Erstellt von svb am 26. Juli 2010

„Fixer Faxen“ hieß einmal eine Firma, spezialisiert darauf, möglichst schnell möglichst vielen Menschen ein Fax zu schicken. Kein Wunder, dass die Firma wieder eingegangen ist, sie wird nicht mehr wirklich benötigt, seit das Internet das Verbreitungsmedium schlechthin ist. Der Name war aber gut gewählt, ich habe ihn mir gegen meinen Willen bis heute gemerkt.

Woher kommt „Fix“, woher kommt „Fax“? Fix ist nicht so trivial, wie man zunächst meinen möchte. Weiterlesen »

Abgelegt unter Sprache | Keine Kommentare »

Der Schildkrötentest im Ferrari

Erstellt von svb am 5. Juni 2010

Wer Software ausliefert, ohne sie zu testen, hat hoffentlich sein Testament gemacht. Im Fehlerfall kann er nur hoffen, daß ihn der verärgerte Kunde nicht aufgrund erhöhten Testosterons den Schädel einschlägt. Hier kommen vier Anspielungen vor, aber man sieht auf den ersten Blick nur drei.

Das Testament hatten wir gerade erst, kommt von testari, Zeuge sein. Auch den Weg zum Testosteron kann man nachvollziehen, das ist nur medizinisches Pseudolatein. Testis ist der Hoden (in der Verkleinerungsform testiculum ebenfalls bereits erwähnt), der Rest deutet auf Steroide. Auch der Nichtmediziner kennt diese, dank Dr. House auf RTL, die gibt man bei bösen Autoimmunerkrankungen wie Lupus.

Zum Test kommen wir nicht so einfach. Weiterlesen »

Abgelegt unter Sprache | Keine Kommentare »

Bei allem, was mir heilig ist

Erstellt von svb am 4. Juni 2010

Wenn wir schwören, müssen wir ja auf irgendwas schwören. Auf die Bibel oder auf Gott. Daher recken wir drei Finger hoch um zu schwören und rufen dabei die Dreifaltigkeit zum Zeugen auf. Das machen auch Heiden. Fällt denen vielleicht nicht mal auf. Aber diese Dreifingergeste hat sich einfach eingebürgert.

Wie haben das eigentlich die Alten Römer gemacht? Die wussten noch nichts von der Dreieinigkeit. Was einerseits schade ist, ich hätte gerne die Meinung eines abgeklärten Menschen wie Seneca zu den Lehren des Athanasios gehört. Daß die Dreieinigkeit in der katholischen Kirche nicht mehr in Frage gestellt wurde, kann man eigentlich erst seit der elften Synode von Toledo (675) sagen, oder sogar, was logischer ist, erst mit dem Vierten Laterankonzil, also seit 1215. Weiterlesen »

Abgelegt unter Sprache | Keine Kommentare »

Karfreitag

Erstellt von svb am 2. April 2010

Heute vor knapp 2000 Jahren wurde Jesus gekreuzigt. Daran erinnern wir uns heute. Und deshalb nennen wir diesen Tag Karfreitag. Freitag ist ja klar, aber wieso „Kar“?

Ein Blick ins Englische hilft uns nicht weiter. Dort heißt die Karwoche holy week. Das paßt zum Rest der Welt: Semana santa in Spanien, semaine sante in Frank­reich, settimana santa in Italien. Über­all heilige Wochen, nur bei uns Kar­woche. Weiterlesen »

Abgelegt unter Sprache | Keine Kommentare »

Gallina caeca

Erstellt von svb am 19. März 2010

Immer wieder kann man es hören: Ein blindes Huhn findet auch einmal ein Korn. Was für eine Gedankenlosigkeit, was für eine rohe Sprache. Auch wenn sich der eine oder andere darauf berufen will, daß es sich um ein altes Sprichwort handele, so ist das doch eine lahme Entschuldigung.

Es beginnt natürlich mit der Bezeichnung „blind“. Sagt man nicht mehr. Zumindest bei den Sport­nach­richten. Weiterlesen »

Abgelegt unter Gesellschaft, Spass, Sprache | Keine Kommentare »