Erstellt von svb am 20. April 2014
Haben Sie eigentlich die Sch’tis gesehen? War ein sehr netter Film. Und obwohl man die ganze Zeit fühlt, daß der Film auf Französisch noch viel besser wäre, funktioniert er auch auf Deutsch. Wer die Leute in jenem Film mochte, kann sich freuen: Es gibt wieder einen Film. Der Superhypochonder.
Wahnwitzige Geschichte. Ein Arzt hat einen Patienten, eine ziemliche Nervensäge. Besser gesagt, ein hysterischer Hypochonder, der ständig auf der Flucht vor Keimen ist und fürchtet, jede Krankheit, von der er erfährt, zu haben. Was natürlich ständig Sondereinsätze des Doktors erfordert. Der Doktor wiederum ist ein netter Mann. Ihm ist klar, daß er frühestens Ruhe haben wird, wenn der Hypochonder eine Frau gefunden hat. Kommt einem im Film logischer vor als es ist, was wieder sehr für den Film spricht.
Der Doktor stammt in dritter Generation aus Charkistan, einem Land, das man irgendwie kennt, wenngleich nicht unter diesem Namen. Dort wiederum ist Revolution und der Revolutionsführer, der aussieht wie der leibhaftige Bruder des Hypochonders, kommt nach Paris.
Weiterlesen »
Abgelegt unter Film, Kultur | 1 Kommentar »
Erstellt von svb am 26. August 2011
Wer sich den Film Cowboys und Aliens ansehen will, sollte sich beeilen. Ich hatte ein ungutes Gefühl, das Kino war recht leer und irgendwie wirkten die Besucher durch die Bank unzufrieden. Nur einem einzigen Menschen im ganzen Kino hat dieser Film vielleicht gefallen: Mir.
Im Gegensatz zu meiner Frau. Beim Abspann sprang sie auf, zischte zuerst: „Beim nächsten Mal such ich den Film wieder aus!“ und dann „los, komm, raus hier, ich möchte nicht der letzte sein, der nach diesem Film den Raum verläßt!“. Das hat mich verblüfft. Wieso hat ihr dieser wunderbare Film nicht gefallen?
Zum einen kann es am Genre liegen. Was ist überhaupt das Genre? Es kommen Cowboys vor, aber es ist nicht wirklich ein Western. Aliens kommen vor und sind auch recht gruselig, aber ein Space-Horrorschocker ist es nicht. Für ordentliche Sciencefiction fehlt Technik, na gut, ein bisschen Fluggerät schwirrt herum und eine Waffe, die im Wilden Westen jeder gerne gehabt hätte. Ganz klar: Weiterlesen »
Abgelegt unter Film, Kultur | 2 Kommentare »
Erstellt von svb am 28. Januar 2011
Der Titel des Films „Der Auftragslover“ setzt eine verhängnisvolle Tradition der deutschen Kinowelt fort. Was man nicht übersetzen kann oder will, dem gibt man einen nichtssagenden Titel. Die Aufgabe war dieses mal allerdings wirklich herausfordernd, im Original heißt der Film nämlich L’arnacœur. Das ist eine Mischung aus arnaqueur (Betrüger) und cœur (Herz). So gesehen ist es fast erleichternd, daß niemand „Herzbube“ draus gemacht hat. Dann wäre ich sicher nicht in den Film gegangen und ich hätte sicher was verpaßt.
Worum geht es? Weiterlesen »
Abgelegt unter Film, Kultur | Keine Kommentare »
Erstellt von svb am 23. März 2010
Was für ein abstruser Titel. Klingt irgendwie nach usbekischem Nachwuchsfilmpreis. Beinahe wäre es mir entgangen: Männer, die auf Ziegen starren. Ein Genre hat dieser Film nicht: Für einen Dokumentarfilm ist er zu abstrus, für eine Kommödie zu vielschichtig (und nicht immer lustig genug), für eine Satire zu unspezifisch. Kurz, dieser Film hat von allem etwas.
Fangen wir an mit dem Dokumentarfilm: Was dem Streifen den ganz besonderen Charme gibt, ist die Tatsache, dass es sich um die Verfilmung eines Sachbuchs handelt. Das Buch ist von Jon Ronson und heißt auf Englisch schon „The Men Who Stare At Goats“. Weiterlesen »
Abgelegt unter Film, Geschichte, Kultur | Keine Kommentare »
Erstellt von svb am 3. Mai 2009
Einer meiner Lieblingsfilme ist „conspiracy theory“ mit Mel Gibson und Julia Roberts. Auf Deutsch hieß er „Fletchers Visionen“ – ein schwacher Titel, denn es ging ja nicht um Visionen. Es ging um Verschwörung. Wer überall Verschwörung wittert, ist weniger visionär, sondern eher paranoid (παρὰ „neben“, νοῦς „der Verstand“, macht zusammen παράνοια).
Paranoia ist nicht unpraktisch, wenn man spannende Dinge schreiben will. Nur der Paranoiker hat die Gabe, wirklich eins und eins zusammenzuzählen, wie man so schön sagt, denn er sieht alles von allen Seiten zugleich, nichts entgeht ihm. „A Beautiful Mind“ mit Russell Crowe, die Verfilmung des Lebens des genialen Wissenschaftlers John Nash, zeigt die häßliche Seite der Paranoia: Die Verschwörung findet nur in seinem Kopf statt. Aber vermutlich haben sie diesen Film nur gemacht, um Verwirrung zu stiften. Wer ihnen auf die Schliche kommt, wird als geisteskrank hingestellt.
Wer sie wohl sein mögen? Weiterlesen »
Abgelegt unter Gerechtigkeit, Gesellschaft, Kultur | Keine Kommentare »