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Die Freiheit der Meinung setzt voraus, daß man eine hat (Heinrich Heine)

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Sonntag 24. August 2008

Der Skandal fängt an, wenn die Polizei ihm ein Ende bereitet.
Karl Kraus

 

Grundrecht auf Fußball

GdPEs gibt kein Grundrecht auf Fußball. Sagt die Polizeigewerkschaft DPolG. Auf ihrem Server tönt es, zum Beispiel aus Brandenburg:

Kosten für Polizeieinsätze bei Fußball-Bundesligaspielen

DPolG erhält Unterstützung von der Politik
Es gibt kein Grundrecht auf Fußball

In der Diskussion über die Forderung der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) nach Beteiligung der Fußballvereine an den Kosten für Polizeieinsätze bei Fußball-Bundesligaspielen kommt Unterstützung von Seiten der Politik. In Hamburg sprachen sich Innenpolitiker von CDU und SPD für eine Beteiligung der Vereine an den Polizeikosten aus. Angesichts von Haushaltskürzungen gerade auch im Polizeibereich sei es nicht hinnehmbar, dass Sportvereine große Gewinne auf Kosten der Allgemeinheit machten. Ähnliche Ansichten vertritt man in der CDU in Nordrhein-Westfalen.

Namenlose „Innenpolitiker“ in Hamburg, Ansichten „in der CDU in NRW“. Wer daraus eine „Unterstützung von der Politik“ macht, hört sich nicht gerade nach einem Polizisten an. Wer sich jemals mit deutschen Wählerstrukturen beschäftigt hat, weiß sofort, daß das grober Unfug ist. Kein Politiker würde sich so über den deutschen Sport schlechthin äußern.

Aber auch für Fußballignoranten enthält diese gewerkschaftliche Polizeiansage einen erschreckenden Unterton. Die Fußballvereine müssten dafür bezahlen, daß die Polizei bei Spielen für Sicherheit sorgt?

Nehmen wir an, ich gehe zu einem Bankomaten und hebe Geld ab. Auf dem Heimweg werde ich überfallen. Leider kümmert sich die Polizei nicht darum, denn wenn es kein Grundrecht gibt, unbehelligt zu Fußballspielen zu gehen, gibt es auch kein Grundrecht darauf, unbehelligt Geld herumzutragen. Und die Polizei hilft erst, wenn die Banken sich an den Kosten beteiligen.

Ist natürlich Unsinn. Genau wie diese DPolG-Sommerloch-Forderung. Aber es gibt ja noch eine Gewerkschaft der Polizei. Die GdP, das ist die, die man kennt. Von der anderen, der DPolG, hatte ich noch nie gehört –

vielleicht war das ja der Grund für die Aktion.

Bildquelle: GdP Mannheim (Und nein, da wird niemand verhaftet, das sind beides Polizisten…)

 

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