Wort des Jahres: Vuvuzela
Uwe Seeler hat es nicht erfunden, auch wenn es den Anschein haben mag: Die Plastiktröte, die ad hoc zum nationalen Kulturgut Südafrikas ernannt wurde. Vor der letzten WM kannte das Ding keiner. Heute ist es bereits wieder in der Versenkung verschwunden. Und doch, es war der Klang des vergangenen Sommers. Klang? Naja, Geräusch. Irgendwas zwischen Angriff eines wütenden Hornissenschwarms und durchgeknallten Soundfiltern bei der Tonaufnahme aus dem Stadion. Fußball weckt Emotionen und da kommt so ein Ding gerade recht.
Man fordert das Verbot, man räsoniert über die Legitimität dieses speziellen Geräuschs, bei dem sich Fußballer nicht konzentrieren können, angeblich, dabei können sie es doch wunderbar in unseren Stadien, also bei 7-Klang-Hupen und Trötsprays, die einem normalen Sprengmeister die Rührungstränen in die Augen treiben.
Gleichzeitig all dies ein Anlaß für Glanzleistungen deutscher Tontechnik. Schnell war ein Filter gebaut, der wenigstens die heimischen Fernsehzuschauer vor dem Lärm schützte. Oder sollten es gar südafrikanische Ingeniere gewesen sein? Egal, eines ist ganz klar: Die WuWu-Seeler ist das typische Musikinstrument für den Wutbürger.
8 Punkte.
Bild: Schweizer Vuvuzela-Variante (Quelle: Wikipedia)