SvB-Blog

Die Freiheit der Meinung setzt voraus, daß man eine hat (Heinrich Heine)

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Autorenarchiv

Frau Merkel: Wirre Schelte

Erstellt von svb am 26. Januar 2015

Eltern, die sich über die unaufgeräumten Zimmer ihrer Kinder ärgern, haben verschiedene Möglichkeiten. Belohnungsversprechen, das berühmte „ernste Wort“, Sanktionen. Oder aber, besonders gemein, sie gehen auf Facebook, achten durch geeignete Tags drauf, dass alle Klassenkameraden der Kinder zuhören, und lesen ihnen dann die Leviten. Öffentlich, mitten in ihrer Peergroup.

Würden Sie nie machen? Richtig, ich auch nicht. So etwas macht nur Angela Merkel, die in Davos die versammelte deutsche Wirtschaftselite düpierte, zumindest laut eines Kommentars im Managermagazin: „Die digitalen Dämmerer“. Wir verlören den Anschluß an die digitale Entwicklung, die deutsche Industrie falle gefährlich zurück, da sie sich nicht ausreichend um „Industrie 4.0“ kümmere.

Muss man das ernstnehmen? Weiterlesen »

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Der Terror von Paris

Erstellt von svb am 10. Januar 2015

Je_suis_Charlie.svgAm 7.1.2015 wurden in Paris zwölf Menschen von schwerbewaffneten Attentätern erschossen. Die Karikaturisten von Charlie Hebdo, aber auch zum Beispiel Polizisten, von denen diese beschützt wurden. Das war ein schlimmer Terroranschlag, und die meisten waren traurig und entsetzt darüber. Weltweit riefen Menschen „Je suis Charlie“ oder änderten ihre Profilbilder in den sozialen Netzwerken. Oder sie zündeten einfach Kerzen an. Nach dem ersten Schock kam das Nachdenken und Meinungen waren zu hören. Viel Empathie war zu finden, viel ehrlich empfundenes Mitgefühl. In der Rhein-Zeitung stand  für mich einer der bemerkenswerten Kommentare zum Thema:

Das Grausamste am Grauen von Paris ist: Dieser Anschlag ist ein Fiasko für alle auf beiden Seiten, die guten Willens sind. Den Extremisten unter den Muslimen vermittelt es ein fatales Beispiel scheinbarer Stärke, den islamfeindlichen Strömungen in ganz Europa wird es Zulauf bescheren. Und alle in der Mitte, die sich menschlichen Werten statt fanatisch überinterpretierten Koranzeilen verpflichtet fühlen, geraten von beiden Seiten unter Druck.

Ich verstehe, was der Autor sagen will und ich teile seine Verzweiflung. Nirgendwo konnte ich allerdings lesen, dass es sich vor allem um einen terroristischen Anschlag gehandelt hat. Wer hier unbedingt den Islam ins Spiel bringt, vermischt Ursache und Wirkung. Terror und politischer Mord lassen sich nicht rechtfertigen, und selbst die Ursachenforschung stößt oft an ihre Grenzen. Das ist klar, denn eine Ursache, und sei sie noch so abwegig, wäre zumindest der Ansatz einer Rechtfertigung.

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Ungarn und die Steuern

Erstellt von svb am 23. Oktober 2014

Wappen UngarnKein Aprilscherz, schließlich ist jetzt Oktober: Ungarn plant die Einführung einer Internetsteuer. 150 Forint pro Gigabyte, das sind 47 ct. Marketingtechnisch eine Ungeschicklichkeit, ich hätte vermutlich eine Steuer von 0,50 ct. pro MB genommen. Oder warum nicht gleich 0,000000005 Euro pro Byte? Der internationale #Aufschrei wäre leiser. So aber hört man allerorten, die Ungarn seien auf dem Weg in die Steinzeit und das sei eine unsinnige Steuer und überhaupt sei das das Ende des Internet und ähnliche sachliche Beiträge.

Bevor man zu einer pauschalen Kritik Ungarns kommt, sollte man sich vielleicht zunächst das ungarische Steuersystem anschauen. Die Ungarn haben nämlich einen saftigen Mehrwertsteuersatz, den höchsten in Europa: 27 Prozent! Also noch rund 50% mehr als wir. Dafür haben sie aber absolut attraktive Einkommenssteuern, derzeit beinahe flat 16% und demnächst 10%. Die umstrittene Internetsteuer soll etwa 20 Milliarden Forint bringen, das sind also 60 Mio. Euro. Viel ist das nicht, aber immerhin pro (ungarischer) Nase 6 Euro. Pro Jahr.

Dennoch geht der Shitstorm los,  Weiterlesen »

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Superhypochonder

Erstellt von svb am 20. April 2014

Bildschirmfoto 2014-04-21 um 11.48.12Haben Sie eigentlich die Sch’tis gesehen? War ein sehr netter Film. Und obwohl man die ganze Zeit fühlt, daß der Film auf Französisch noch viel besser wäre, funktioniert er auch auf Deutsch. Wer die Leute in jenem Film mochte, kann sich freuen: Es gibt wieder einen Film. Der Superhypochonder.

Wahnwitzige Geschichte. Ein Arzt hat einen Patienten, eine ziemliche Nervensäge. Besser gesagt, ein hysterischer Hypochonder, der ständig auf der Flucht vor Keimen ist und fürchtet, jede Krankheit, von der er erfährt, zu haben. Was natürlich ständig Sondereinsätze des Doktors erfordert. Der Doktor wiederum ist ein netter Mann. Ihm ist klar, daß er frühestens Ruhe haben wird, wenn der Hypochonder eine Frau gefunden hat. Kommt einem im Film logischer vor als es ist, was wieder sehr für den Film spricht.

Der Doktor stammt in dritter Generation aus Charkistan, einem Land, das man irgendwie kennt, wenngleich nicht unter diesem Namen. Dort wiederum ist Revolution und der Revolutionsführer, der aussieht wie der leibhaftige Bruder des Hypochonders, kommt nach Paris.

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Heult doch – Springer manipuliert mich nicht

Erstellt von svb am 18. April 2014

Mathias DoepfnerMathias Döpfner hat einen so langen wie überflüssigen Text abgesondert. Etwas überrascht durch den großen Widerhall, den dieser offene Brief hervorgerufen hat, habe ich ihn gelesen, obwohl ich schon den Verdacht hatte, daß hier im BILD-Zeitungstil einfach nur Manipulation betrieben werden sollte. Ich sollte recht behalten. Textauszug gefällig?

Einerseits ist Axel Springer Teil einer europäischen Kartellklage gegen Google und streitet mit dem Konzern über die Durchsetzung des deutschen Leistungsschutzrechts, das den Inhalte-Diebstahl verbietet, andererseits profitiert Axel Springer nicht nur von dem durch Google entstehenden Traffic, sondern auch bei der Vermarktung von Restplätzen seiner Online-Werbung von Googles Algorithmus. Das stimmt. Man kann das schizophren nennen. Oder liberal. Oder, und das ist die Wahrheit, um es mit einem Lieblingswort unserer Bundeskanzlerin zu sagen: alternativlos.

Beim Wort „Inhaltediebstahl“ war es schon klar, um was es im folgenden Text gehen würde.  Weiterlesen »

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