Erstellt von svb am 25. November 2008

Ich denke heute an drei Männer. Einer davon saß über vierzig Jahre im Gefängnis. Dann brachte er sich um (oder wurde umgebracht, aus diesen Spekulationen halte ich mich raus). Bis zu seinem Tod hatte er keine Chance auf vorzeitige Entlassung. 45 Jahre war er, als er das tat, weswegen er verurteilt wurde. 93 Jahre war er bei seinem Tod. Zwanzig Jahre lang hatte er sich, so heißt es, distanziert von den Überzeugungen, die ihn schuldig werden ließen. Ich spreche von Rudolf Heß.
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Erstellt von svb am 19. November 2008
In der „Netzeitung“ konnte man lesen, wie ein Mann bei der Verfolgung von Parksündern auch Hubschrauber nicht verschonte. Die Netzeitung nannte ihn einen „übereifrigen Hobby-Polizisten“, einen „agilen Frührentner“, den das Amt „abblitzen“ ließ.
«Knöllchen-Horst» verfolgt Hubschrauber
Mindestens 12.000 Parksünder hat er bereits aufgespürt, sogar einen Rettungshubschrauber hat er angezeigt. Jetzt lässt das Amt den agilen Frührenter abblitzen.
Tatort Osterode am Harz: Der seit Jahren als unnachsichtiger Jäger von Falschparkern tätige «Knöllchen Horst», der sogar einen Rettungshubschrauber im Halteverbot anzeigte, ist jetzt von der Behörde kaltgestellt worden.
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Erstellt von svb am 8. November 2008
Bei dieser Pressemeldung schaut man unwillkürlich auf den Kalender – ist schon wieder Erster April?
„Internetgeneration kann nicht mehr zuhören“
Oberster britischer Richter sieht Jugend als Schöffen ungeeignet
Hatfield (pte/07.11.2008/06:05) – Die Mitglieder der Internetgeneration eignen sich nicht mehr dazu, als Schöffen vor Gericht eingesetzt zu werden. Mit dieser Einschätzung sorgt derzeit der oberste Richter Großbritanniens Sir Igor Judge für Aufsehen. Wie die britische Times berichtet, hatte der als Lord Chief Justice bezeichnete Träger des höchsten Richteramtes diese Auffassung erst kürzlich im Rahmen einer Rede an der University of Hertfordshire vertreten. Judge zufolge seien viele junge Menschen heute zwar „technisch sehr geschickt“ und würden sich eine „Vielzahl von Informationen aus dem Internet“ besorgen. Entscheidend sei in diesem Zusammenhang aber, dass sie die Inhalte dort lediglich lesen würden. Die für Gerichtsverhandlungen notwendige Fähigkeit des Zuhörens – auch über längere Zeitspannen hinweg – bliebe dabei völlig auf der Strecke, so Judge.
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Erstellt von svb am 27. Oktober 2008
Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten bei einer Firma, der es nicht sonderlich gut geht. Aber die Firma wird gerettet, wenn Sie auf drei Viertel Ihres Gehalts verzichten. Machen Sie das? Wieso sollten Sie…
Wieso sollte ich? – fragt sich der Bankmanager. Das Rettungspaket des Staats ist zum Greifen nah, aber es ist vergiftet. Wer es in Anspruch nimmt, muss auf Gehalt verzichten. Nun kann man argumentieren, 500.000 € sind immer noch besser als Arbeitslosengeld. Man kann aber auch argumentieren, dass man so ein Paket lieber später als früher abruft.
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Erstellt von svb am 26. Oktober 2008
Markenrecht ist schon lustig. Man kann nur Begriffe schützen lassen, die nicht längst Allgemeingut sind. Leberkäse geht nicht. Rasierwasser. Briefmarke. Müsli. Oh, stop, Müsli ist eine eingetragene Marke von Nestlé. Das, was man nicht schützen kann, heißt Müesli. Das wissen aber gefühlt nur 10% der Bundesbürger. Und weil es so gut klappt, einen Schreibfehler in ein Wort zu mogeln, um es dann schützen zu können, hat Nestlé auch gleich noch Aquarel belegt.
Es gab einmal in Deutschland eine große Behörde, die hieß Deutsche Post. Weiterlesen »
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