SvB-Blog

Die Freiheit der Meinung setzt voraus, daß man eine hat (Heinrich Heine)

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Archiv für die 'Netzwelt' Kategorie

Mythos #1: Geistiges Eigentum gibt es nicht

Erstellt von svb am 29. Mai 2012

Geistiges Eigentum existiere nicht, liest man immer wieder, weil es das nicht geben kann. Eigentum ist nämlich definiert als rechtliche Zuordnung von Gegenständen zu einer natürlichen oder juristischen Person. Wichtig dabei ist die nahezu beliebige Verfügungsgewalt des Eigentümers, nur beschränkt durch eigene Gesetze.

Gegenstände also, ausschließlich. Na gut, das beschränkt den Begriff „Eigentum“ an Ideen, Bildern, Texten oder Melodien auf Medien, mithilfe derer sich diese nicht-dinglichen Entitäten manifestieren. Oder, weniger geschwollen: Wenn man etwas nicht anfassen kann oder sich draufsetzen, kann man es nicht besitzen im wortwörtlichen wie im juristischen Sinn. Und Besitz und Eigentum sind außerhalb der juristischen Welt eh Synonyme, weil, juristisch gesehen, Eigentum ein recht sperriger Begriff ist.

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Mythen um das Geistige Eigentum

Erstellt von svb am 29. Mai 2012

Die aktuelle Diskussion um den ganzen Themenkreis Geistiges Eigentum, Kunst und gerechte Entlohnung, Freiheit oder Kopierschutz, Gerechtigkeit für alle etc. etc. führt natürlich zu nichts. Es ist größtenteils eine Diskussion zwischen Verlierern. Die einen sind notorisch unterbezahlt und glauben, einen Schuldigen gefunden zu haben, die anderen mischen sich ein, weil es ihnen ihr Verleger nahegelegt hat, wieder andere sind die Heringe aus dem Schwarm, die gefressen wurden und die daher auf einmal das ganze Schwarmsystem in Frage stellen – oder eben die Haie, die sich gelegentlich einen Hering abgreifen.

Dazu kommen die aufeinanderprallenden und sich gegenseitig behindernden Geschäftsmodelle. Jede Seite pocht auf ihr Recht, unter staatlichem Schutz so weiter wirtschaften zu dürfen wie bisher. Und die Diskutanten? Gehen aufeinander los. Kaum einer sagt, was er will, wie er sich die Zukunft vorstellt und was er als gerecht für alle empfinden würde. Beinahe jeder beschreibt lieber, wieso die Gegenseite kriminell ist oder zumindest so agiert. Man beschimpft sich als Mafioso oder als Räuber und Dieb.

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Kennen Sie Joe Völker?

Erstellt von svb am 7. April 2012

Vermutlich nicht. Vermutlich haben Sie auch nichts verpasst. Man sollte nicht schlecht reden über Leute, die man nicht kennt. Andererseits … manchmal kennt man die Leute ja doch, zumindest kommen sie einem bekannt vor. Machen wir es so: Joe Völker ist ein Symbol. Ein Symbol für die Qualität, mit der die Diskussion um die Änderungen im Urheberrecht bei uns geführt wird. Und dann schauen wir uns mal an, was dieses Symbol so treibt.

Es gibt eine abstruse Facebook-Seite. Auf der soll sich Protest formieren gegen die Piratenpartei. Das ist bereits interessant. Nicht die Findung einer vernünftigen Lösung ist das Ziel, sondern das Bekämpfen der Gegenseite. Das ist bei beiden Seiten der bizarren Urheberrechtsdiskussion ein völlig identisches Verhaltensmuster. Sprechen die einen reichlich übertrieben von der „Contentmafia“, wenn sie die Verwerterlobby meinen, so sprechen die anderen polemisch von Verbrechern, wenn sie meinen, daß Ordnungswidrigkeiten begangen würden. Und nun also eine eigene Facebookgruppe:

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Meio.mei

Erstellt von svb am 15. September 2011

Bayern ist kein souveräner Staat. Wäre er einer, hätte er quasi automatisch eine Topleveldomain. .BY wäre gut gewesen, aber das ist schon besetzt, und zwar von Weißrussland. Nanu? Wieso nicht .wr? Auf Wikipedia finden sich Anhaltspunkte:

Der Name Belarus ist seit dem Mittelalter überliefert und wurde im 19. Jahrhundert allgemein üblich, ist aber mit „Weiße Rus“ ungenau übersetzt. Rus war der ostslawische Name für skandinavisch-slawische Herrschaftsgebiete wie das der Kiewer Rus, zu dem das Land von der Gründung an gehörte. Das Adjektiv „bely“ bedeutete im Mittelalter im geografischen Sinne „westlich“ und/oder „nördlich“, Belarus ist demnach mit „Westliche Rus“ zu übersetzen. Daneben gibt es in Weißrussland auch Ansichten über andere mögliche Bedeutungen. Die Verwendung des Wortes Belarus bietet sich also an, um Unklarheiten zu vermeiden. Jedoch ist im Deutschen die Bezeichnung Weißrussland traditionell verbreitet. Weiterlesen »

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Der Schwanz wedelt mit dem Hund

Erstellt von svb am 21. August 2011

Eigentlich mag von dieser Vorrats­daten­speicherungs­kampagne niemand mehr etwas hören, die Argumente sollten doch allmählich bekannt sein, so wie der Unsinn vom „rechts­freien Raum Internet“. Aber bestimmte Kreise lassen nicht locker. Im Spiegel online war es wieder zu lesen:

BKA macht fehlende Vorratsdatenspeicherung für Schlappe bei Fahndung nach Kinderpornoring verantwortlich

Für eine bittere Schlappe im Kampf gegen Kinderschänder macht der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke, die fehlenden Möglichkeiten zur Vorratsdatenspeicherung verantwortlich. Der Bundesregierung präsentierte Ziercke jüngst das Ergebnis einer Fahndung nach mutmaßlichen Mitgliedern eines internationalen Kinderpornorings, der Anfang August dieses Jahres in den USA aufgeflogen war. Demnach habe das FBI dem BKA die IP-Adressen von 15 aus Deutschland stammenden Verdächtigen mitgeteilt. Das BKA habe aber in keinem Fall ermitteln können, wer sich hinter den IP-Adressen verberge, da die Unternehmen, über die der Internetzugang erfolgte, ihre Nutzungsdaten bereits gelöscht hatten. Mit seinen Äußerungen erhöht Ziercke den Druck auf die FDP. Während die Union die Speicherung aller Internetverbindungsdaten für mindestens ein halbes Jahr fordert, lehnen die Liberalen dies ab. Sie plädieren stattdessen für das sogenannte Quick-Freeze-Verfahren, bei dem die Daten nach einem Anfangsverdacht eingefroren werden können.

Ein paar Dinge fallen unmittelbar auf. Weiterlesen »

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