Erstellt von svb am 9. November 2010
Heute ging ein Raunen durch das Netz: Die Atomlobby-Website www.kernenergie.de wurde gehackt. Keine Sorge – hier lassen sich keine Atomkraftwerke fernsteuern oder Brennelemente in die heimische Atombombenproduktion im Keller umlenken. Nein, aber die lächerliche Behauptung, man könne etwas ganz sicher machen, wird einer gewissen Belastungsprobe unterzogen.
Wenn mir Physiker erklären würden, daß man alte, ausgebrannte Brennstäbe, die ja immerhin noch Wärme abgeben, kostendeckend im Fernwärmenetz einsetzen kann, dann würde ich fasziniert zuhören. Das wäre keine Lösung für die nächsten 10.000 Jahre, aber dennoch nicht gleich wieder eine Altlast für die kommenden Generationen. Äußert sich aber ein alerter Marketingspezialist oder eine PR-Agentur, dann beruhigt mich das kein bisschen.
Nun ja, daß Technik wirklich selten dauerhaft sicher ist, kann man in Gutachten zu Gorleben lesen. Oder in Untersuchungen zu Asse. Oder, viel unterhaltsamer, in unfreiwilligen Gegenbeweisen. So sah heute die Seite www.kernenergie.de aus:
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Erstellt von svb am 7. November 2010
Gleich mehrere meiner Quellen stolperten über einen Leitartikel von Michael Naumann, Chefredakteur von Cicero, in dem dieser unter anderem sagt:
Im globalen Informationsgewitter ziehen die Datenmengen zur empirischen Erklärung der Welt und ihrer Ordnungsprobleme wie hastig vorüberfliegende, gewaltige Kumuluswolken durchs Internet. Es ist zugleich auch zum Rückzugsraum des Privaten geworden. Facebook, Twitter und die Fülle der Weblogs sind das Gegenteil von Öffentlichkeit, sondern allenfalls deren massenhafte Parzellierung – nicht selten missbraucht von der unsichtbaren Hand kommerzieller Interessen.
Facebook, Twitter und die Fülle der Weblogs – hier schreibt jemand, für den das alles offensichtlich „irgendwie eins“ ist. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 31. Oktober 2010
Am Montag, den 25. Oktober, gab es in Berlin ein sogenanntes „Expertengespräch„. Das ist eine Sitzung eines Bundestagsausschusses, oder, wie hier, eines Unterausschusses, zu der Sachverständige geladen werden und Politiker. Thema der Veranstaltung: Kampf gegen die Darstellung von Kindesmissbrauch im Internet. Ob es sinnvoll ist, gegen die Darstellung zu kämpfen anstatt mit aller Kraft gegen den Missbrauch an sich, wurde hier bereits thematisiert. Ich war als Experte eingeladen.
Jeder Experte mußte vor der Veranstaltung ein Statement vorlegen. In meinem Statement legte ich dar, wieso Sperren niemals funktionieren. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 29. Oktober 2010
Mit der Reformation, hauptsächlich in den Niederlanden und in der Schweiz, wurde ein Gebot wieder ausgegraben, das in den 10 Geboten enthalten ist, aber von der katholischen Kirche auffällig ignoriert wurde: Das Bilderverbot, worüber hier schon mal was zu lesen war.
Wer also gegen die als gottlos empfundene Heiligenverehrung kämpfen wollte und gegen die Divinisierung der Muttergottes, tat dies gelegentlich, indem er gegen deren Bilder kämpfte. Unschätzbare Kunstwerke wurden zerstört, ohne dem Ziel näher zu kommen – da standen unseren Vorfahren noch lange und blutige Kämpfe bevor. Kämpfe gegen echte Institutionen, nicht gegen Abbilder. Daher wird der Begriff des „Bilderstürmers“ heute meist etwas geringschätzig gebraucht.
Bilderstürmer heute
In unseren Parlamenten in Berlin und Brüssel sitzen ein paar Bilderstürmer. Wir erinnern uns an die Diskussionen der jüngeren Vergangenheit, an die Stichworte „Zensursula“ und „Stoppschilder“. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 20. September 2010
Bei der Frage nach der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks prallen mit schöner Regelmäßigkeit die Fronten aufeinander. Mit Häme, Destruktivismus und gelegentlich amüsanter Polemik dreschen alle möglichen Interessengruppen aufeinander ein. Sachlichkeit wird eher als hinderlich empfunden.
Dabei ist alles doch so einfach. Wollen wir einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk? Der ganze Rest beantwortet sich quasi von selbst. Und? Wollen wir? Weiterlesen »
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