Erstellt von svb am 7. Oktober 2010
Die Parlamente entscheiden, die Bürger schlafen und bekommen nichts mit. Größtenteils jedenfalls. Das haben die Bürger mit den Parlamentariern gemeinsam, denn auch die Parlamentarier kriegen nur das mit, wofür sie sich zuständig fühlen. Im Zweifelsfall folgt man der Fraktionsdisziplin. Dann ist es soweit, die Baumaschinen rücken an. Der Bürger reißt verwundert die Augen auf und sieht zu, wie die „Obrigkeit“ hektische Betriebsamkeit entfaltet – bevor es sich jemand anders überlegt. Protestgruppen bilden sich. Da heißt es, vollendete Tatsachen schaffen.
Das ist kein Einzelfall, das ist ein Stereotyp. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 13. Juli 2008
Ein verregneter Sonntag und das immer ernster werdende Stapeln von Kisten kurz vor dem bevorstehenden Umzug ist eine hervorragende Gelegenheit, das Thema im Kopf fortzusetzen, das mich bereits seit Wochen besonders beschäftigt: Die Politikverdrossenheit. Woher kommt sie? Läuft was falsch mit der Demokratie? Ist die Demokratie vielleicht gar in Gefahr?
Die Generation derer, die schon so nach dem Krieg geboren wurden, dass ihre Eltern den Krieg nicht mehr oder nur als Kinder mitgemacht haben, ist mit einem besonderen Demokratieverständnis großgeworden. Die Demokratie ist das beste, was eine Gesellschaft haben kann, und daran ändern all die kleinen Unbequemlichkeiten nichts, die die Demokratie so mit sich bringt. Wer nicht wählen geht, hat die Demokratie nicht verdient und benötigt Nachhilfe in Staatsbürgerkunde und wer gegen Meinungsfreiheit ist, gehört niedergebrüllt. Die Pointe an den Start: Das stimmt ja alles. Und auch wieder nicht. Wer nun ein Pamphlet gegen die Demokratie erwartet, kann aufhören zu lesen: Hier schreibt niemand mit dem Hintern in Nesseln und den Füßen im Fettnäpfchen. Und keiner versucht, unter dem Brett vor seinem Kopf über die Ränder allfälliger Teller hinauszulinsen.
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