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Die Freiheit der Meinung setzt voraus, daß man eine hat (Heinrich Heine)

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Samstag 1. März 2008

Das Bierzelt heißt Bierzelt, weil im Bierzelt nur das Bier zählt.
Fredl Fesl

 

Wir brauchen keinen Transrapid (3)

Lokomotive \" width=Woher kommen eigentlich die Emotionen, all diese Polemik, ja dieser blanke Hass, letztlich auf eine Technik? Die Grünen sähen laut Online-Spiel lieber zweitausend Lehrer mehr. Mal abgesehen davon, dass sie damit wohl ziemlich allein dastehen, so ist es auch sicher keine „Entweder-Oder“-Frage, das sollten sie doch wissen. Oder sie leisten sich zweitausend Ganztagsschulen (dann aber ohne Lehrer, klar). Oder siebentausend weitere Schulbusse. Die werden wir auch brauchen, denn wenn die einzigen Transrapidprojekte, die gebaut werden, im Ausland sind, könnte sich für ein paar Kinder der Schulweg dramatisch verlängern, sofern überhaupt Deutsche an dem Projekt noch mitarbeiten werden. Interessant, dass die Grünen immer nur von zwei Milliarden reden und was sie mit dem Geld anstellen würden. Ich bin gespannt, wie sie – vorausgesetzt, sie setzen sich mit der Verweigerung durch – die Bahn AG dazu bringen, irgendwelche Lehrer zu zahlen. Oder den Münchener Flughafen dazu, sich für die Schulbusse zuständig zu fühlen. Meinen die das ernst?

Die SPD ist für den Transrapid. Zumindest hat sie einen entsprechenden Vertrag unterschrieben, nämlich den Koalitionsvertrag mit den Schwarzen. Hier wird festgehalten, dass es mindestens eine Transrapidstrecke in Deutschland geben muss. Auch findet man bei der SPD kluge Texte zum Transrapid, etwa von Ernst Ulrich v. Weizsäcker, ehemaliger SPD-MdB und Naturwissenschaftler, oder von Prof. Dr. Eike Lehmann, dem Präsidenten des VDI, alles unterwww.spd.de.

Aber da die CSU auch dafür ist. muss die bayerische SPD dagegen sein. Argumente habe ich auf den Servern der SPD keine gefunden, aber unter www.bayernspd.de kann man Wahlkampfplakate „Stoppt den Transrapid“ bestellen. Ah ja. Dabei hat Christian Ude ein paar Punkte identifiziert, die tatsächlich geklärt werden sollten, aber bitte sachlich. Schade, dass die SPD die Argumente so gering schätzt, dass sie sie nicht auf ihren Webseiten haben will.

Der Münchener OB ist ein Einzelfall. Es fällt auf, viele fanatische Transrapidgegner sind schlecht informiert. Bestenfalls. Oder sie kennen die Argumente und frönen nur einer befremdlichen Lust am Schlechtmachen. Technikfeindlichkeit? Erzählungen zufolge gleicht die Streiterei den Wortgefechten, die vorletztes Jahrhundert anlässlich der ersten Eisenbahnstrecken in Deutschland ausgetragen wurden. Wer ist heute außer Herrn Beckstein noch gegen die Eisenbahn?

Die Gegner haben eine Alternative, den MAEX („Munich Airport Express“, eine Art umlackierte S-Bahn). Dieser kostet 625 Millionen und halbiert die jetzige Fahrzeit, immerhin. Nur, das wäre ohne den Bundestopf für Transrapidprojekte voll zu finanzieren – das Geld scheint also da zu sein. Diese Argumentationslücke ist den Gegnern auch aufgefallen, jetzt sagt man einfach, es werde ohnehin alles viel teurer als 1,85 Milliarden. Nun, es ist ein kompliziertes Projekt. Man wird an einigen Stellen mit Schätzungen arbeiten müssen. Aber vieles vom Risiko wird sich auf die ausführenden Unternehmen abwälzen lassen – vorausgesetzt, es wird gut verhandelt, besser diesmal vielleicht als bei sonstigen derartigen Aufträgen. Nach Ansicht von Leuten, die es wissen müssen, ist das Hauptkostenrisiko bei öffentlichen Bauten allerdings die Flut an Prozessen, mit denen man bei der Ausführung von den Baugegnern überzogen wird. Schwer kalkulierbar. Nett, dass das aber dieselben Leute sind, die dagegen sind, weil die Finanzierung nicht stünde.


Das ist nicht fair!

 

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