Erstellt von svb am 31. August 2009
Abofallen sind eine nervige Sache. Man fängt sie sich ein wie eine Erkältung – einmal nicht aufgepaßt, schon hat man wieder einen Rattenschwanz von Ärger am Hals. Das Ganze verbunden mit dem unguten Gefühl, daß man ja doch irgendwie selbst dran schuld sei – was läßt man sich auch mit Abzockgesindel ein. Einmal eine SMS an eine dubiose Handynummer geschickt, einmal ein Webformular ausgefüllt und die AGB in gefühlter 2-Punktschrift mit verdächtig winziger Scrollbar gleich nach unten gescrollt und wahrheitswidrig angeklickt „Ich habe die AGB gelesen und akzeptiert“.
Wir dürfen ja alle drauf vertrauen, daß wir als Konsumenten schon mal doof sein dürfen. Alles kann man widerrufen, alles ist unverbindlich. Normalerweise. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 30. August 2009
Bundesbahn! Verheißungsvolles Tor zur Welt. Der Münchener Hauptbahnhof mit seinem typischen Geruch nach Rauch, Öl und Metall. Ja, Rauch, eine Dampflok pro Tag reichte für den Geruch. Als Kinder waren wir grundsätzlich mit der Bahn in den Urlaub gefahren, typischerweise an die Nordsee: Ein ganzes Abteil, nur für unsere Familie, grundsätzlich ging es abends los. Im Schlafwagen konnte man herrlich schlafen, und morgens waren wir dann schon fast da. Diese Art zu Reisen wollten wir wiederholen.
Ach, die Bahn ist nicht mehr das, was sie mal war, zumindest in Deutschland. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 20. August 2009
Selten habe ich so einen unsachlichen und polemischen Blödsinn gelesen wie im Stern, aktuelle Ausgabe 34/2009. Kein Grund, den Stern zu boykottieren, wobei ihn zu kaufen allerdings oft eine gewisse Meisterschaft in Toleranz und Leidensfähigkeit voraussetzt.
Sei’s drum, da steht es jedenfalls: „Die Freiheit der Mörder“, wieder einmal ein „Zwischenruf“ jenes Hans-Ulrich Jörges, einem Mann, der es regelmäßig schafft, mich fassungslos zu machen. Vielleicht lächelt er nun fein und sagt, Mission erfüllt, ich will provozieren, ich will aufrütteln, aber das wäre ein Mißverständnis. Nicht inhaltlich ist die eigentliche Provokation zu sehen, eher in der völligen Ingnoranz der Wirklichkeit, in der gebetsmühlenartig wiederholten Aneinanderreihung längst widerlegter Argumente, gepaart mit unverhohlener Aggressivität. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 16. August 2009
Es gibt noch Nazis. Aber sie sind schwer zu erkennen, leider, sie dürfen sich ja nicht zu erkennen geben. Und umgekehrt ist nicht jeder einer, der nur aussieht wie ein Nazi. Oder sich wie einer geriert. Ist jeder ein Nazi, der den Arm zum Hitlergruß hebt? Es gibt Leute, die meinen, ja, jeder. Auch ein Gartenzwerg mit Hitlergruß ist ein Verstoß gegen einschlägige Gesetze. Vielleicht aber bauscht auch der Spiegel die Sache etwas auf, immerhin hat die Staatsanwaltschaft sich ja nicht einmal zu „richtigen“ Ermittlungen durchringen können.
Der Gartenzwerg war in einem Schaufenster einer Nürnberger Galerie ausgestellt. Die Figur streckt den rechten Arm zum Hitlergruß nach vorn. Zwischenzeitlich wurde der Zwerg aus dem Schaufenster entfernt.
Die Vorermittlungen hätten ergeben, dass weder der Künstler noch der Galerist in der Vergangenheit Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verwendeten.
Schade, denkt der Spiegel. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 13. August 2009
Bilder und Texte passen manchmal wie die Faust auf’s Auge (gefunden bei RP online):
Ich weiss nicht, ob Audi viel Geld dafür ausgegeben hat, hier so genannt zu werden („85 BMWs geknackt“ neben „Das sind die diebstahlsicheren Autos von Audi“). Oder ob am Vortag jemand in einem BMW den zuständigen Onlineredakteur in seinem, hmm, gebrauchten Citroen (die ähnlich gut abschneiden wie die Audis) geschnitten hat. Oder ob für den gesamten Artikel inklusive Satz genau acht Sekunden aufgewendet wurden.
Wir werden es nie erfahren.
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