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Die Freiheit der Meinung setzt voraus, daß man eine hat (Heinrich Heine)

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Sonntag 16. März 2008

Das einzig Gefährliche am Fliegen ist die Erde.
Wilbur Wright

 

Flugbereitschaft

Rita SüssmuthGelegentlich fliegt ein Politiker mit der Flugbereitschaft des Deutschen Bundestags. Vermutlich nicht in jedem Fall, doch ziemlich häufig, wird er diesen Schritt bereuen. Jetzt traf es also Sigmar Gabriel, den Umweltminister, er bekommt Prügel von der Bild.

Man wirft ihm vor, er sei mit der Flugbereitschaft geflogen. Dem voraus ging eine dringende Bitte des Kanzleramts, dass er seinen Urlaub unterbrechen und mal schnell in Berlin vorbeischauen möge. Das schwarze Kanzleramt als Anstifter – ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Der wenig feine Bildzeitungskommentator, man verzeihe mir den Pleonasmus, nennt ihn Heuchler und  Moral-Apostel. Nun ja, das prallt vielleicht ab, denn der nämliche Kommentator nennt in seinem Artikel auch COein Gift. Der Naturwissenschaftler rauft sich die Haare.

Aber nicht nur die Bild: Der Bund der Steuerzahler plustert sich ebenfalls auf. 50.000 Euro habe das gekostet, das solle Herr Gabriel nun bitte schön selber zahlen, so stünde es in den Richtlinien. Sagt der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Karl Heinz Däke. Gut, der Mann arbeitet ja in meinem Sinne, zumindest meistens, also verkneife ich mir weitere Kommentare. Ich weise nur darauf hin, dass ich die Richtlinien anders verstehe. Außerdem ist es sicher unverhältnismäßig, einen Mann, der schon ganz schön lange arbeiten muss für 50.000 Euro, so einem Risiko auszusetzen. Wenn jede Nutzung der Flugbereitschaft potentiell 50.000 Euro und die Freundschaft von Herrn Däke kostet, ist die Existenz dieses Diensts die reinste Heuchelei. Vielleicht gibt es ihn nur, damit wir nicht gar so ärmlich dastehen neben den Amerikanern und ihrer Airforce One.

Die Grünen sind natürlich eifersüchtig auf Herrn Gabriel, der ein Ressort besetzt, das die Grünen für so dauergrün halten wie die FDP einmal das Aussenministerium für dauergelb hielt. Die stellvertretende Fraktionschefin der Grünen, Bärbel Höhn, sagte „Reden und Handeln beim Klimaschutz lagen bei Herrn Gabriel schon immer meilenweit auseinander.“ Schon wieder diese Heuchelei. Vergleicht man Frau Künast und Herrn Gabriel, so sieht man auf einen Blick: Im Gegensatz zu Frau Künast wirft Herr Gabriel einen ernstzunehmenden Schatten, und das wirkt 

am zuverlässigsten gegen die globale Erwärmung.

 

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