Erstellt von svb am 1. Juli 2010
Es gibt nichts, was einem so viel mediale Aufmerksamkeit schenkt wie ein NS-Vergleich. Das wird manchmal von Politikern genutzt, dann hat es ein G’schmäckle, aber manchmal „passiert“ es auch Normalos. Wie zum Beispiel Katharina Müller-Hohenstein, die vom „Inneren Reichsparteitag“ geredet hatte.
Irgendwie ist ja doch den meisten klar, dass es sich dabei um einen ironischen Ausdruck handelt. Einen, den man im Dritten Reich nur unter guten Freunden verwendet hätte und da auch nur geflüstert. Dennoch war sich die veröffentlichte Meinung einig: Das war eine Entgleisung. Der Logiker reibt sich verwundert die Augen, der Historiker sperrt Mund und Nase auf und jeder Ausländer schüttelt mit dem Kopf.
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Erstellt von svb am 30. Juni 2010
Auf Czyslansky wurde es angekündigt: Heute war ich in Berlin, zusammen mit meinen Mit-Czyslankys Tim Cole, Christoph Witte und Alexander Broy. Wir sind hier auf Einladung der WELT kompakt. Ein Blatt aus dem Springer-Konzern – und wir sollten es einen Tag lang schreiben, zusammen mit anderen Bloggern aus der Szene. Meine Selbstbefragung ergab keine Berührungsängste. Ich würde auch einen Tag lang die BILD machen – solange ich keine Vorgaben bekommen würde, was genau ich zu schreiben hätte.
Für die Berührungsängste haben die „anderen“ gesorgt. Im Vorfeld hatte es einiges an Ärger gegegeben. Man darf nicht für Springer schreiben, weil man von denen kein Geld nimmt, weil sie kein Geld zahlen würden, weil wir ehrlichen Journalisten den Job wegnehmen, weil wir einen Tag lang deren Job machen würden. Nun ja, nicht sehr realistisch, viele von uns haben über Geld nicht einmal nachgedacht. Blogger leben entweder davon, dann ist so ein Tag eine gute Chance für neue Eindrücke. Ein Angebot. Kann man annehmen oder ablehnen. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 28. Juni 2010
Ich hasse Christian Wiedermann. Ja, das ist vielleicht ein bisserl hart. Und vielleicht gibt es ihn nicht mal. Das hat er neben seiner Frisur mit Marcell D’Avis gemeinsam. Oder auch Marcel Davis, der weiss vermutlich inzwischen selbst nicht mehr, wie er sich schreibt. Er ist dieser nervige angebliche Leiter der Kundenzufriedenheit bei 1&1. So eine Art Cheerleader also.
Alexander Broy hat bei Czyslanky herausgestellt, dass hinter Davis der Schauspieler Gerd Logan steht. Aber das ist ja auch Quatsch, von meinen ausgezeichneten Geheimdienstkontakten wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass auch Gerd Logan nicht existiert. Er wird von Chris Geletneky gespielt. Wer den spielt, weiß ich nicht. Aber ich hasse ja auch nicht Marcell Davis, ich hasse ja Christian Wiedermann.
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Erstellt von svb am 24. Juni 2010
Tennis macht Spaß, wenn man es spielt und nicht zu oft danebenhaut. Spitzentennis hingegen läßt mich meistens kalt, wenn ich nur Zuschauer sein darf. Über Wimbledon jedoch weht eine gewisse Magie. Es ist, wenn man so will, das Stonehenge der Tenniswelt.
Jetzt scheine ich ein Match verpaßt zu haben, das man vielleicht gesehen haben hätte sollen. Während wir alle mit der deutschen Nationalmannschaft gegen Ghana fieberten (und davor und danach noch weiter), spielten der Franzose Nicolas Mahut und der Amerikaner John Isner das längste Match in der Tennisgeschichte. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 11. Juni 2010
Im Februar 2009 hatte sich die Frage gestellt, wieviel Geld man stehlen darf, wieviel Kollegen man anschwärzen darf und wieviel weitere Unwahrheiten ein Arbeitgeber als Lappalie hinzunehmen hat, bevor er einer Mitarbeiterin das Vertrauen entziehen darf. Die Antwort ist, für mich überraschend, nicht völlig klar gewesen, aber eine Untergrenze wissen wir jetzt. Das Bundesarbeitsgericht in Erfurt hat die Emmely-Affäre neu entschieden, ein detaillierterer Bericht steht beispielsweise in der WELT. Auf jeden Fall: Das Einstreichen zur Aufbewahrung übergebener Kleinbeträge und der Versuch, diese Übertretung einer Kollegin in die Schuhe zu schieben, ist nach dreißig Dienstjahren erlaubt. Besser gesagt, rechtfertigt „höchstens“ eine Abmahnung. Auch, wenn es sich um eine Kassiererin handelt, also um jemanden, von dem man erwartet, dass er äußerst korrekt, um nicht zu sagen penibel bis zur Pingeligkeit, mit Geld umgeht.
Die Frage ist also immer noch offen: Was darf man denn nun mitgehen lassen? Weiterlesen »
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