SvB-Blog

Die Freiheit der Meinung setzt voraus, daß man eine hat (Heinrich Heine)

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Autorenarchiv

Schwarz ist eine Farbe

Erstellt von svb am 8. Juni 2008

Barack ObamaBarack Obama hat es vermutlich geschafft. Er ist Kandidat. Ein sympathischer Mann mit Ausstrahlung, faszinierendes Charisma. Er wirkt ehrlich und glaubwürdig, obwohl er Politiker ist. Eine neue Hoffnung für Amerika und, tja, beinahe hätten wir es vergessen, er ist schwarz.

Na und? ist man hier versucht zu sagen, es gibt viele Schwarze, die es zu was gebracht haben. Kofi Anan. Morgan Freeman. Muhammad Ali. Louis Armstrong. Dr. Condoleezza Rice. Colin Powell. Die Reihe ließe sich durchaus fortsetzen. Aber es hat tatsächlich noch nie einen schwarzen Präsidenten in den Vereinigten Staaten von Amerika gegeben, auch wenn die Neger einen bestimmten Anteil an der Bevölkerung stellen. Da fragen wir doch am besten mal die, die es wissen müssen. Die US-amerikanische Botschaft:
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April war schon

Erstellt von svb am 4. Juni 2008

Frei nach Franz Beckenbauer: Ja ist denn schon wieder 1. April? Und es geht wirklich um Fußball. Zitiert aus dem IHK-Newsletter:

EU-FlaggeAntidiskriminierungsrecht erreicht Spitzenfußball: EU-Kommission gegen 6 5-Regel

Rechtzeitig vor Beginn der Fußball-EM hat der Streit um das euro­pä­ische Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­recht den Spitzen­fuß­ball erreicht. Darauf macht IHK-Rechts­expertin Ulrike Augustin aufmerksam. Laut aktueller Medien­berichte hält der für Arbeits­markt­fragen zu­ständige EU-Kommissar Vladimir Spidla die von FIFA-Prä­si­dent Joseph Blatter geplante 6 5-Regel für inter­nati­o­nale Top-Teams für „dis­kri­mi­nie­rend“. Blatter will dafür sorgen, dass die europäischen Fuß­ball­clubs min­de­stens sechs Spieler mit heimischer Staats­bürger­schaft aufstellen müssen. Damit soll ver­hin­dert werden, dass finanz­starke Clubs alle Top-Spieler in Europa abwerben. Spidla hält dies „grund­sätzlich für eine Ver­letzung des EU-Rechts“: In diesem Fall werde die Frei­zügig­keit von Arbeit­nehmern auf­grund ihrer Nationalität ein­ge­schränkt. Spidla drohte Ländern, die Blatters Regel einführen, ein Vertrag­ver­letzungs­ver­fahren an. Als mögliche Sanktion nannte er eine tägliche Geld­strafe, „die so lange fällig wird, bis der Mitglied­staat sein Ver­halten ändert“.

Geniale Idee. Es ist nämlich diskriminierend, wenn man den FC Bayern München zwingt, wenigstens ein paar Bayern aufzustellen. Es ist aber auch diskriminierend, dass da so wenig Frauen mitspielen. Oder nur in eigenen Mannschaften. Und nach dem AGG („Anti­dis­kri­mi­nier­ungs­ge­setz“) darf auch niemand wegen seines Alters von einem Job ausgeschlossen werden. Ich denke vielleicht doch noch mal nach, für meine Altersklasse den Job als Bundes­liga­profi­fuß­baller auszuüben. Für das Geld ziehe ich sogar kurze Hosen an und lasse meinen Anzug zuhause. Angesichts des Wetters heute wäre das vermutlich ohnehin die bessere Entscheidung.

Gut zu wissen, dass die EU-Kommission niemals schläft und nur die wichtigen Themen behandelt.

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Kaffeekränzchen im Innenministerium

Erstellt von svb am 3. Juni 2008

Einige Angehörige der Telekom können nun auch zum Thema Datenschutz ein Lidl singen… Ein interessantes Fundstück hierzu gab es auf „Spiegel Online“:

Hamster

Schäuble lehnt härtere Gesetze ab

Die Konferenz sollte Entschlossenheit demonstrieren: Mehr als zwei Stunden berieten Beamte des Innenministeriums und Vertreter der Telefonkonzerne über die Spitzelaffäre der Telekom. Doch das Ergebnis blieb vage – Minister Schäuble lehnt eine Gesetzesverschärfung ab.

Nanu? Minister Schäuble ist mal nicht für eine Gesetzesverschärfung? Das erzeugt Spannung. Worum ging es überhaupt?

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Onlinemücken und Papierelephanten

Erstellt von svb am 2. Juni 2008

Wieder eine Medienpanne. Wie Stefan Niggemeier wunderbar recherchiert hat, wurde aus einer Onlinemücke ein Papierelephant.

Wie es zum „NPD-Eklat” kommen konnte

Eigene Recherche oder auch nur der Rückgriff auf vorhandenes Expertenwissen spielen im Alltag deutscher Online-Redaktionen kaum eine Rolle. Dort sitzen überwiegend Menschen, die nicht mehr tun, als am Fließband die unaufhörlich eintrudelnden Meldungen von Nachrichtenagenturen in Form zu bringen (besten- oder schlechtestenfalls ergänzt um blind aus „Bild” übernommene Meldungen). Auf der Suche nach Orientierung tun sie das, was auch die meisten Leser machen: Sie schauen auf „Spiegel Online” nach.
(…) Ich glaube nicht, dass die Geschichte mit dem „NPD-Eklat” ein Sonderfall war. Ich glaube, das passiert so ähnlich, nur viel weniger anschaulich, jeden Tag.

Herr Niggemeier hat recht. Aber schuld sind wir selbst – folgende Artikel stünden zur Auswahl:

  • Baby fällt nicht aus dem Fenster
  • Baby beinahe aus dem Fenster gefallen
  • Skandal! Baby-Todesfalle Fenster!!

Welchen lesen wir wohl am ehesten?

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Schnipsel: Diätenerhöhung

Erstellt von svb am 1. Juni 2008

Da ist er ja noch, der alte Schnipsel zum Thema Diätenerhöhung, der dann bei „Teure Taglöhner“ gar nicht verwendet wurde. Es wäre schade drum:

Newsticker der Süddeutschen Zeitung, 20.05.2008 um 23:08 Uhr:

Kritiker setzen sich durch: Diätenerhöhung gekippt

(…) «Wir halten grundsätzlich die Orientierung der Abgeordnetenentschädigung an der Besoldung einfacher Bundesrichter oder kommunaler Wahlbeamter für richtig», betonte CDU/CSU-Fraktionschef Kauder nach einem Vier-Augen-Gespräch mit Struck. Dieser erklärte, angesichts der öffentlichen Diskussion sei derzeit «die Umsetzung nicht möglich».

Ach Du Schreck. Herrn Struck rutscht es heraus: Politiker nehmen sich per Beschluß nicht das, was ihnen in ihren eigenen Augen zusteht. Nein, sie nehmen das, was angesichts öffentlicher Diskussionen möglich ist. Das unterscheidet Politiker von den sogenannten High Potentials: Die überlegen, was sie wert sind, und gehen dahin, wo ihnen das geboten wird, was sie sich wünschen. Aber das sind ja auch begehrte Mitarbeiter, da gelten andere Regeln als bei Politikern.

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