Erstellt von svb am 28. September 2009
Namenslosigkeit wurde in der Kulturgeschichte der Menschheit nicht immer gleich betrachtet. Wer nicht mit offenem Visier kämpft und wer sich am Telephon mit „pronto!“ meldet wie die Italiener oder mit „Diga me!“ wie die Spanier, anstatt mit dem Nachnamen, wie es sich gehört, der hat Verständnis für Menschen, die ihren Namen lieber verschweigen. Die meisten Menschen bewundern die Schläue des Odysseus, der Polyphem auf die Frage, wer ihn besiegt habe, antwortet: „Niemand“. Schläue? In Deutschland sehen wir das traditionell anders.
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Erstellt von svb am 23. September 2009
Neulich habe ich über ein unschönes Erlebnis mit der Bahn AG berichtet. Ich habe bereits geahnt, daß ich gezwungen sein würde, eine Fortsetzung zu liefern. Voilà, hier ist sie:
Am 14.9. kam ein Schrieb von der Bahn, der für mich so konfus war, daß ich zunächst nicht wußte, was ich darauf antworten sollte. Inzwischen weiß ich mehr. Ich las jedenfalls sehr erstaunt:
(..) unserem Forderungseinzug vom 11.9.2009 wurde widersprochen. Daraufhin wurde der Betrag von der Bank zurückgebucht. (…) Wir bitten Sie, uns bis zum 23.9.2009 den Grund des Widerspruchs mitzuteilen, damit wir mit Ihnen gemeinsam eine Klärung herbeiführen können. Bitte beachten Sie, daß bei der evtl. erneuten Belastung des Kontos ggf. angefallene Rücklastschriftgebühren mit eingezogen werden.
Das war pikant. Ich weiß nichts von einem Widerspruch. Ich war gar nicht da, Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 31. August 2009
Abofallen sind eine nervige Sache. Man fängt sie sich ein wie eine Erkältung – einmal nicht aufgepaßt, schon hat man wieder einen Rattenschwanz von Ärger am Hals. Das Ganze verbunden mit dem unguten Gefühl, daß man ja doch irgendwie selbst dran schuld sei – was läßt man sich auch mit Abzockgesindel ein. Einmal eine SMS an eine dubiose Handynummer geschickt, einmal ein Webformular ausgefüllt und die AGB in gefühlter 2-Punktschrift mit verdächtig winziger Scrollbar gleich nach unten gescrollt und wahrheitswidrig angeklickt „Ich habe die AGB gelesen und akzeptiert“.
Wir dürfen ja alle drauf vertrauen, daß wir als Konsumenten schon mal doof sein dürfen. Alles kann man widerrufen, alles ist unverbindlich. Normalerweise. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 30. August 2009
Bundesbahn! Verheißungsvolles Tor zur Welt. Der Münchener Hauptbahnhof mit seinem typischen Geruch nach Rauch, Öl und Metall. Ja, Rauch, eine Dampflok pro Tag reichte für den Geruch. Als Kinder waren wir grundsätzlich mit der Bahn in den Urlaub gefahren, typischerweise an die Nordsee: Ein ganzes Abteil, nur für unsere Familie, grundsätzlich ging es abends los. Im Schlafwagen konnte man herrlich schlafen, und morgens waren wir dann schon fast da. Diese Art zu Reisen wollten wir wiederholen.
Ach, die Bahn ist nicht mehr das, was sie mal war, zumindest in Deutschland. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 20. August 2009
Selten habe ich so einen unsachlichen und polemischen Blödsinn gelesen wie im Stern, aktuelle Ausgabe 34/2009. Kein Grund, den Stern zu boykottieren, wobei ihn zu kaufen allerdings oft eine gewisse Meisterschaft in Toleranz und Leidensfähigkeit voraussetzt.
Sei’s drum, da steht es jedenfalls: „Die Freiheit der Mörder“, wieder einmal ein „Zwischenruf“ jenes Hans-Ulrich Jörges, einem Mann, der es regelmäßig schafft, mich fassungslos zu machen. Vielleicht lächelt er nun fein und sagt, Mission erfüllt, ich will provozieren, ich will aufrütteln, aber das wäre ein Mißverständnis. Nicht inhaltlich ist die eigentliche Provokation zu sehen, eher in der völligen Ingnoranz der Wirklichkeit, in der gebetsmühlenartig wiederholten Aneinanderreihung längst widerlegter Argumente, gepaart mit unverhohlener Aggressivität. Weiterlesen »
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