SvB-Blog

Die Freiheit der Meinung setzt voraus, daß man eine hat (Heinrich Heine)

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Ostermärsche sind out

Erstellt von svb am 10. April 2012

Ostermarsch mal anders (Murcia 2012)

Ich habe tatsächlich einmal in Berlin studiert. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich für links gehalten. „Damit kommst Du hier nicht durch, Kollege“, hatte mich der Fachschaftler eingenordet, als ich es wagte, nicht sofort begeistert meine Teilnahme an den alljährlich stattfindenden spontanen Ostermärschen zuzusichern. „Bei Dir kommt so einiges zusammen, erst aus Bayern sein und dann noch unsolidarisch. Du bist sicher insgeheim son Nazi“.

Klar, daß ich bei der Gelegenheit keine Lust hatte, über Sinn und Unsinn von Ostermärschen zu diskutieren. Auch klar, daß ich heilfroh sein mußte, daß ich nicht erwischt worden war, daß mein Kaffee nicht aus Nicaragua kam und ich mir zur Atomkraftfrage noch keine abschließende Meinung gebildet hatte. Und als ich wieder im Westen war, war ich sicher: Lang hält sich Westberlin nicht mehr. Das mutiert sicher in die DDR. Doch es kam anders, wir alle sind zu so einer Art Totalitarismus mutiert.

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Netzneutralität

Erstellt von svb am 13. März 2011

Letztes Jahr fand unter großer Anteilnahme der Netzöffentlichkeit zum Thema Netzneutralität eine Sitzung der Enquetekommission des Deutschen Bundestags statt. Was ich damals gesagt habe, will ich nicht aufwärmen, vielleicht nur die Zusammenfassung:

  • Eine allseits anerkannte und in sich widerspruchsfreie Definition von Netzneutralität existiert nicht.
  • Es handelt sich um eine Scheindiskussion, zu der es keinen aktuellen Bedarf gibt, und die höchstens von den tatsächlichen Zielen ablenkt.
  • Freiheit und Internet sind eng verknüpft. Zur Freiheit gehört auch weitestgehende Markttransparenz. Ein transparenter Markt funktioniert meistens und muß nicht reguliert werden.

Nun wurde aus der Diskussion um die Netzneutralität ein Antrag der GrünenWeiterlesen »

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Freiheit, Zensur und Hysterie

Erstellt von svb am 26. März 2010

Beginnen wir mit der Freiheit. Dr. Grigori Perelman aus St. Petersburg hat die Poincaré-Vermutung bewiesen. Aber nicht nur das, ganz allgemein ist zumindest in Fachkreisen bekannt, dass es sich bei ihm um ein Ausnahme­genie handelt. Schon in der Ver­gangen­heit sollte er die inoffiziell als „Nobel­preis für Mathe­matik“ be­zeich­nete Fields-Medaille bekommen. Er hat sie nicht an­ge­nom­men. Na gut, Blech, nur Bares ist Wahres. Die Medaille bringt 15.000 Dollar, mehr nicht, neben der Un­sterb­lich­keit natür­lich. Ach ja, und es sind kanadische Dollar, zu allem Überfluß. Der gute Poincaré bringt, seit er als Millen­niums­pro­blem benannt wurde, immer­hin eine glatte Million Dollar Preis­geld. Ameri­kanische, dieses Mal. Dies sollte ihm nun über­bracht werden, allein, er machte an­geb­lich nicht mal die Tür auf und schickte die Boten fort. Weiterlesen »

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Trauer und Wut

Erstellt von svb am 7. November 2009

obamaTrauer, Wut und Angst vor der Zukunft, so überschreibt die Nürnberger Zeitung ihre wenig überraschende Meldung zur Stimmungslage der Quellemitarbeiter nach der Insolvenz. Aber diese drei Gefühle schließen sich gegenseitig aus – und nichts anderes steht in dem Artikel, die einen sind wütend, die anderen traurig, die dritten haben Angst.

Wut belastet am wenigsten. Trauer und Angst bekämpft man durch Wut. Und gerade als ich noch nach Beispielen dafür suche, fallen mir zwei Meldungen in die Hand. Weiterlesen »

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Vorgeschmack: Wikileaks zensiert?

Erstellt von svb am 11. April 2009

wikileaksWas denkt man, wenn man eine interessante Webseite nicht erreicht? In einer Demokratie denkt man „Pfusch beim Provider“? „Server abgestürzt“? „Rechnung nicht bezahlt“? In einer Diktatur denkt man an Werner Finck, der sich das Vergnügen gönnte, im Dritten Reich Kabarett zu machen. Und der sagte:

Gestern waren wir zu.
Heute sind wir offen.
Wenn wir heute zu offen sind, sind wir morgen wieder zu.

Wikileaks.de war bis vor kurzem noch erreichbar.  Gut, drangsaliert, es gab Hausdurchsuchungen und den zynischen Kommentar, es werde wegen Kinderpornographie ermittelt. Um was es tatsächlich ging, war hier schon zu lesen. Für kinderpornographische Inhalte hat sich der Besitzer der Domain wikileaks.de nicht interessiert. Er war nicht einmal beteiligt an der Veröffentlichung jener für ihre Autoren peinlichen australischen Liste. Aber selbst wenn er es gewesen wäre: Wehret den Anfängen. Es darf nicht strafbar sein, der Welt zu zeigen, dass Geheimnisse im Internet nicht zuverlässig geheim bleiben. Und dass die ominöse Liste eben eher kein strafbares Material enthielt.

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