Erstellt von svb am 4. Juli 2010
Die diesjährige Weltmeisterschaft war geprägt vom exitus praecox, dem vorzeitigen Ausscheiden der Favoriten. Der noch wenige Tage amtierende Weltmeister und der Vize – Italien und Frankreich – raus in der Vorrunde. Und der designierte nächste Weltmeister, Brasilien, scheitert bereits im Viertelfinale. So gesehen ist es vielleicht nicht ratsam, überhaupt Weltmeister werden zu wollen, die anderen beleidigten Leberwürste werden den Sieg kleinreden. „Ja, Kunststück, nachdem alle Favoriten weg waren, habt Ihr Deutsche Euch angeschlichen und den Pokal gemopst.“
Die Urbevölkerung Südamerikas war da etwas klüger. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 24. August 2008
Es gibt kein Grundrecht auf Fußball. Sagt die Polizeigewerkschaft DPolG. Auf ihrem Server tönt es, zum Beispiel aus Brandenburg:
Kosten für Polizeieinsätze bei Fußball-Bundesligaspielen
DPolG erhält Unterstützung von der Politik
Es gibt kein Grundrecht auf Fußball
In der Diskussion über die Forderung der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) nach Beteiligung der Fußballvereine an den Kosten für Polizeieinsätze bei Fußball-Bundesligaspielen kommt Unterstützung von Seiten der Politik. In Hamburg sprachen sich Innenpolitiker von CDU und SPD für eine Beteiligung der Vereine an den Polizeikosten aus. Angesichts von Haushaltskürzungen gerade auch im Polizeibereich sei es nicht hinnehmbar, dass Sportvereine große Gewinne auf Kosten der Allgemeinheit machten. Ähnliche Ansichten vertritt man in der CDU in Nordrhein-Westfalen.
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Erstellt von svb am 23. Juni 2008
Bei der WM 2006 nahm man es zum ersten Mal wahr: Fahnen schmücken ungemein. Ich entstamme noch einer Generation, deren Eltern auf Fahnen nachgerade panisch reagierten. Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, auf mein Auto eine Fahne zu montieren. Das macht vielleicht der Bundespräsident, und auch das nur bei höchstoffiziellen Anlässen.
Ganz anders meine Kinder: „Papa, wieso haben wir keine Fahne auf unserem Auto?“. Peer pressure unter Sechsjährigen. Wenn wir es ins Halbfinale schaffen, kaufe ich so ein Ding und dann fahre ich mit Fahne, das habe ich meinen Kindern versprochen. Ein kleiner Dämon flüstert: Hoffentlich gewinnen die Türken.
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Erstellt von svb am 18. Juni 2008
Europa ist unbestritten eine bewegende Angelegenheit. Die Generationen in Deutschland, die zwischen 1930 und 1950 geboren wurden, haben ein besonderes Verhältnis zur EU. Sie waren erschüttert durch die unverschuldete Kriegs- und Nachkriegserfahrung. Sie waren enttäuscht und entsetzt vom Deutschen Reich und der Idee der Nation. So überrascht es nicht, dass auch und vielleicht besonders Deutsche als Motor für die immer engere Verschmelzung der Länder in Europa aktiv waren. Hintergrund war vor allem der Gedanke an ein nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch vereintes Europa, in dem qua constructione auch keine Kriege mehr möglich sein würden.
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Erstellt von svb am 4. Juni 2008
Frei nach Franz Beckenbauer: Ja ist denn schon wieder 1. April? Und es geht wirklich um Fußball. Zitiert aus dem IHK-Newsletter:
Antidiskriminierungsrecht erreicht Spitzenfußball: EU-Kommission gegen 6 5-Regel
Rechtzeitig vor Beginn der Fußball-EM hat der Streit um das europäische Antidiskriminierungsrecht den Spitzenfußball erreicht. Darauf macht IHK-Rechtsexpertin Ulrike Augustin aufmerksam. Laut aktueller Medienberichte hält der für Arbeitsmarktfragen zuständige EU-Kommissar Vladimir Spidla die von FIFA-Präsident Joseph Blatter geplante 6 5-Regel für internationale Top-Teams für „diskriminierend“. Blatter will dafür sorgen, dass die europäischen Fußballclubs mindestens sechs Spieler mit heimischer Staatsbürgerschaft aufstellen müssen. Damit soll verhindert werden, dass finanzstarke Clubs alle Top-Spieler in Europa abwerben. Spidla hält dies „grundsätzlich für eine Verletzung des EU-Rechts“: In diesem Fall werde die Freizügigkeit von Arbeitnehmern aufgrund ihrer Nationalität eingeschränkt. Spidla drohte Ländern, die Blatters Regel einführen, ein Vertragverletzungsverfahren an. Als mögliche Sanktion nannte er eine tägliche Geldstrafe, „die so lange fällig wird, bis der Mitgliedstaat sein Verhalten ändert“.
Geniale Idee. Es ist nämlich diskriminierend, wenn man den FC Bayern München zwingt, wenigstens ein paar Bayern aufzustellen. Es ist aber auch diskriminierend, dass da so wenig Frauen mitspielen. Oder nur in eigenen Mannschaften. Und nach dem AGG („Antidiskriminierungsgesetz“) darf auch niemand wegen seines Alters von einem Job ausgeschlossen werden. Ich denke vielleicht doch noch mal nach, für meine Altersklasse den Job als Bundesligaprofifußballer auszuüben. Für das Geld ziehe ich sogar kurze Hosen an und lasse meinen Anzug zuhause. Angesichts des Wetters heute wäre das vermutlich ohnehin die bessere Entscheidung.
Gut zu wissen, dass die EU-Kommission niemals schläft und nur die wichtigen Themen behandelt.
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