SvB-Blog

Die Freiheit der Meinung setzt voraus, daß man eine hat (Heinrich Heine)

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Archiv für die 'Geschichte' Kategorie

Punktabzug für die Gleichberechtigung

Erstellt von svb am 24. Januar 2016

Marie-Olympe-de-GougesSind Frauen bei uns gleichberechtigt? Ich denke, eine Frau aus Saudiarabien oder Indien wird die Frage grotesk finden. Ebenso wie die Menschen aus unserer eigenen Vergangenheit: Natürlich haben Frauen und Männer bei uns heute dieselben Rechte. Und man merkt das auch, noch nie in der Geschichte gab es so viele Frauen in leitender Funktion, noch nie gab es so viele Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen, Politikerinnen wie jetzt. Es wäre also an der Zeit, damit anzufangen, Frauen auch ernst zu nehmen. Ein Bildhauer will doch an seinem Werk gemessen werden, nicht an einer künstlichen Frage, ob er gut ist, obwohl er eine Frau ist. Es interessiert doch nur noch Gestrige, wenn man bei einem bestimmten Musikstück darauf hinweist, dass der Komponist eine Frau ist. Wenn man also darauf besteht, dass der Komponist eine Komponistin ist.

An einer Schule hat sich neulich erst ein Fall ereignet, der meinen eigenen kleinen Privat-#Aufschrei ausgelöst hat, aber mein Entsetzen wird von einigen nicht geteilt, das weiss ich schon. Weiterlesen »

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Nazivergleiche

Erstellt von svb am 5. November 2015

Demosthenes2Billiges Kalkül: Der Pegidagründer Lutz Bachmann nutzte die Logikschwäche der hyperventilierenden Öffentlichkeit, um mal wieder Schlagzeilen zu produzieren und nicht in Vergessenheit zu geraten. Dieses Ziel hat er erreicht, das steht schon mal fest.

Wie hat er das gemacht? „NS-Vergleich“ heißt die Methode der Wahl. Und was ein Vergleich ist, muß nicht immer jedem als solcher erkennbar sein.

Um es kurz zu machen: Bachmann hat – Skandal Skandal – festgestellt, daß der deutsche Justizminister Heiko Maas nicht so schlimm ist wie Goebbels. Na gut, etwas schärfer war es schon formuliert: Maas sei der schlimmste geistige Brandstifter seit Goebbels und Schnitzler. Lassen wir diesen Schnitzler, den Chefpropagandisten im DDR-Fernsehen, mal beiseite. Das haben die meisten, die von dieser Rede berichtet haben, auch gleich gemacht, um das Stichwort mit dem „Nazivergleich“ nicht mit lästigem DDR-Beiwerk zu verschleiern. Lügenpresse, würde Bachmann jetzt sagen, berechenbar halt.

Jetzt kann man die Achseln zucken und Bachmann ignorieren, anstatt ihm den Gefallen zu tun, ihm Aufmerksamkeit durch einen deutschlandweiten #Aufschrei zu verschaffen. Man könnte auch sagen, daß Bachmann Maas völlig überschätzt. Dieser ist doch kein Brandstifter, mindestens das sollte gerade ein Bachmann doch beurteilen können. Weiterlesen »

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Herakles oder Odysseus?

Erstellt von svb am 12. März 2015

1024px-Giovanni_Battista_Tiepolo_052Die Lage in Griechenland spitzt sich zu. Was dort nun genau hinter den Kulissen abgeht, wissen wir nicht. Was wir aber beobachten, ist eine beispiellose Verrohung der Sitten. Ein griechisches Regierungsmitglied namens Paraskevopoulos (Παρασκευόπουλος) sorgt derzeit für Unruhe, da er Forderungen an diejenigen stellt, die gerade noch die Retter in der Not gespielt haben. Ich rede von uns. Der deutsche Humor hält sich in Grenzen, sehr hilfreich ist es nicht, was dieser Mann da macht, ganz unabhängig von der Frage, ob denn nun nach siebzig Jahren immer noch Forderungen der ehemaligen Kriegsgegner geprüft werden sollen. Das kann man tatsächlich so oder so sehen, und eine eindeutige Position fällt schwer.

Zurück zum griechischen Justizminister. Nikos heisst der Mann mit Vornamen, nach der Siegesgöttin Nike, aber siegreich wird er kaum sein. Sein Namensvetter Theodoros Paraskevopoulos (Theodoros: Das Gottesgeschenk) berät unterdessen die SYRIZA in Wirtschaftsfragen, und so kommt es laufend vor, daß deutsche Medien die beiden verwechseln. Paraskevi heißt übrigens Freitag und Pouli ist das Küken. Freitagsküken? Paraskevazome (παρασκευάζομαι) heisst vorbereitet sein bzw. sich vorbereiten. So kommt mit dem (Backgammon-)Spielstein Pouli (πούλι, nur eine Betonung vom Vögelchen entfernt) eine neue Bedeutung und der Mann bereitet seine Spielzüge vor. Das passt besser, hilft aber beides Griechenland nicht weiter.

Langsam mache ich mir Sorgen um Herrn Tzipras. Weiterlesen »

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Eine Welt ohne Mäuse

Erstellt von svb am 4. Juli 2013

Douglas C. Engelbart, PC-MouseAnfang der Siebziger hatte Armin Maiwald eine gute Idee: Er hatte eine kleine Sendung namens „Lach- und Sachgeschichten“, die Stadtkindern klarmachen sollte, dass Kühe nicht lila sind und Käseecken nicht auf Bäumen wachsen. Erst nachdem die Maus erfunden war, das Maskottchen mit dem unnachahmlichen Augenklimpern, wurde die Sendung Kult und ist es heute noch.

Eine ganz andere Maus ist bereits zehn Jahre älter. Weiterlesen »

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Mythos #11: Das Internet ist ein rechtsfreier Raum

Erstellt von svb am 23. Juli 2012

Ernsthaft? Werden nun viele denken. Ernsthaft? Darüber noch schreiben? Haben sich denn nicht zahlreiche Politiker lächerlich gemacht und jeder weiß, daß das Quatsch ist? Na klar ist das Quatsch. Es gibt nur einen rechtsfreien Raum und das ist der Straßenverkehr. Aber wie kommt das Internet zu diesem Ruf? Was steckt da genau dahinter?

Es lohnt sich, wie so oft, wieder einen Blick in die Geschichte zu werfen. Die ersten Netizens hießen noch DFÜler und waren allesamt kriminell. Ok, leicht übertrieben, aber streng nach Law and Order konnte man das Internet nicht aufbauen. Das ging schon mit den Modems los. Ein legales, also ein von der Deutschen Bundespost zugelassenes Modem war schier unbezahlbar und gleichzeitig nur mit Einschränkungen nutzbar. Ein Beispiel: Der T1000 von Telebit war der Traum aller Netzbürger. Er konnte Turbopep und UUCP-Spoofing und ließ damit die 19.600 Bit pro Sekunde weit hinter sich, was angesichts der saftigen Telephongebühren wichtig war. Er kostete 1.000 DM, ohne Zulassung. Mit Zulassung mehr als das dreifache, dafür handelte man sich jede Menge Probleme ein.

Ein Beispiel aus der Zulassungspraxis: Weiterlesen »

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