SvB-Blog

Die Freiheit der Meinung setzt voraus, daß man eine hat (Heinrich Heine)

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Archiv für die 'Schnipsel' Kategorie

Schnipsel: Die Unschuldsvermutung

Erstellt von svb am 23. August 2008

Feuerwehr (LEGO)Im Radio war es zu hören, in den Zeitungen stand es auch:

Großbrand im Wohngebiet

(…) Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht. In der dicken Rauchwolke, die schon vom Traifelberg aus zu sehen war, konnte der Messtrupp der Reutlinger Feuerwehr keine Schadstoffe nachweisen.(…)

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April war schon

Erstellt von svb am 4. Juni 2008

Frei nach Franz Beckenbauer: Ja ist denn schon wieder 1. April? Und es geht wirklich um Fußball. Zitiert aus dem IHK-Newsletter:

EU-FlaggeAntidiskriminierungsrecht erreicht Spitzenfußball: EU-Kommission gegen 6 5-Regel

Rechtzeitig vor Beginn der Fußball-EM hat der Streit um das euro­pä­ische Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­recht den Spitzen­fuß­ball erreicht. Darauf macht IHK-Rechts­expertin Ulrike Augustin aufmerksam. Laut aktueller Medien­berichte hält der für Arbeits­markt­fragen zu­ständige EU-Kommissar Vladimir Spidla die von FIFA-Prä­si­dent Joseph Blatter geplante 6 5-Regel für inter­nati­o­nale Top-Teams für „dis­kri­mi­nie­rend“. Blatter will dafür sorgen, dass die europäischen Fuß­ball­clubs min­de­stens sechs Spieler mit heimischer Staats­bürger­schaft aufstellen müssen. Damit soll ver­hin­dert werden, dass finanz­starke Clubs alle Top-Spieler in Europa abwerben. Spidla hält dies „grund­sätzlich für eine Ver­letzung des EU-Rechts“: In diesem Fall werde die Frei­zügig­keit von Arbeit­nehmern auf­grund ihrer Nationalität ein­ge­schränkt. Spidla drohte Ländern, die Blatters Regel einführen, ein Vertrag­ver­letzungs­ver­fahren an. Als mögliche Sanktion nannte er eine tägliche Geld­strafe, „die so lange fällig wird, bis der Mitglied­staat sein Ver­halten ändert“.

Geniale Idee. Es ist nämlich diskriminierend, wenn man den FC Bayern München zwingt, wenigstens ein paar Bayern aufzustellen. Es ist aber auch diskriminierend, dass da so wenig Frauen mitspielen. Oder nur in eigenen Mannschaften. Und nach dem AGG („Anti­dis­kri­mi­nier­ungs­ge­setz“) darf auch niemand wegen seines Alters von einem Job ausgeschlossen werden. Ich denke vielleicht doch noch mal nach, für meine Altersklasse den Job als Bundes­liga­profi­fuß­baller auszuüben. Für das Geld ziehe ich sogar kurze Hosen an und lasse meinen Anzug zuhause. Angesichts des Wetters heute wäre das vermutlich ohnehin die bessere Entscheidung.

Gut zu wissen, dass die EU-Kommission niemals schläft und nur die wichtigen Themen behandelt.

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Onlinemücken und Papierelephanten

Erstellt von svb am 2. Juni 2008

Wieder eine Medienpanne. Wie Stefan Niggemeier wunderbar recherchiert hat, wurde aus einer Onlinemücke ein Papierelephant.

Wie es zum „NPD-Eklat” kommen konnte

Eigene Recherche oder auch nur der Rückgriff auf vorhandenes Expertenwissen spielen im Alltag deutscher Online-Redaktionen kaum eine Rolle. Dort sitzen überwiegend Menschen, die nicht mehr tun, als am Fließband die unaufhörlich eintrudelnden Meldungen von Nachrichtenagenturen in Form zu bringen (besten- oder schlechtestenfalls ergänzt um blind aus „Bild” übernommene Meldungen). Auf der Suche nach Orientierung tun sie das, was auch die meisten Leser machen: Sie schauen auf „Spiegel Online” nach.
(…) Ich glaube nicht, dass die Geschichte mit dem „NPD-Eklat” ein Sonderfall war. Ich glaube, das passiert so ähnlich, nur viel weniger anschaulich, jeden Tag.

Herr Niggemeier hat recht. Aber schuld sind wir selbst – folgende Artikel stünden zur Auswahl:

  • Baby fällt nicht aus dem Fenster
  • Baby beinahe aus dem Fenster gefallen
  • Skandal! Baby-Todesfalle Fenster!!

Welchen lesen wir wohl am ehesten?

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Schnipsel: Diätenerhöhung

Erstellt von svb am 1. Juni 2008

Da ist er ja noch, der alte Schnipsel zum Thema Diätenerhöhung, der dann bei „Teure Taglöhner“ gar nicht verwendet wurde. Es wäre schade drum:

Newsticker der Süddeutschen Zeitung, 20.05.2008 um 23:08 Uhr:

Kritiker setzen sich durch: Diätenerhöhung gekippt

(…) «Wir halten grundsätzlich die Orientierung der Abgeordnetenentschädigung an der Besoldung einfacher Bundesrichter oder kommunaler Wahlbeamter für richtig», betonte CDU/CSU-Fraktionschef Kauder nach einem Vier-Augen-Gespräch mit Struck. Dieser erklärte, angesichts der öffentlichen Diskussion sei derzeit «die Umsetzung nicht möglich».

Ach Du Schreck. Herrn Struck rutscht es heraus: Politiker nehmen sich per Beschluß nicht das, was ihnen in ihren eigenen Augen zusteht. Nein, sie nehmen das, was angesichts öffentlicher Diskussionen möglich ist. Das unterscheidet Politiker von den sogenannten High Potentials: Die überlegen, was sie wert sind, und gehen dahin, wo ihnen das geboten wird, was sie sich wünschen. Aber das sind ja auch begehrte Mitarbeiter, da gelten andere Regeln als bei Politikern.

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Schnipsel

Erstellt von svb am 29. Mai 2008

„Schnipsel“ ist eine neue Kategorie. Es gibt so viel zu schreiben und so wenig Zeit. Aber es wäre schade um manche Fundstücke, die keinen eigenen Artikel bekommen werden, nur ein paar Zeilen. Eben Schnipsel. Wie der hier:

Anzeige im Focus Online:

FocusMoney

Wenn ich solche Anzeigen in Massenboulevardblättern lese, ärgere ich mich doppelt. Darüber, dass ich offensichtlich naiv, doof und lebensuntüchtig bin, denn ich zahle Steuern. Und darüber, dass die anderen nicht mal schlauer sind als ich, sie lesen nur dieses Blatt. Besser ich ärgere mich nur einmal: Über die Herausgeber dieses Blattes.

Aber: es ist nicht Aufgabe der Publizisten, der Gesellschaft das „richtige“ Bewußtsein wiederzugeben. Oder besser, man kann es nicht von ihnen verlangen. Wäre trotzdem nett, wenn der eine oder andere Publizist einfach über seine eigenen Maßstäbe nachdenkt… In welcher Welt wollen Sie leben, Herr Markwort?

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