Erstellt von svb am 31. Mai 2009
Das Kinderschutzgesetz wird wohl scheitern. Der Onlineausgabe der FAZ entnehme ich
Angesichts erheblicher Kritik von Fachleuten, die in einer parlamentarischen Anhörung am Montag lautgeworden war, will die SPD das Kinderschutzgesetz von Familienministerin von der Leyen (CDU) stoppen. Der Entwurf, den das Bundeskabinett (mit den Stimmen auch der sozialdemokratischen Minister) beschlossen hatte, sei „inhaltlich und handwerklich so schlecht, dass es keinen Ansatz gibt für punktuelle Änderungen“, sagte die familienpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Marks, am Mittwoch der F.A.Z. Man habe sich daher mit den Fachpolitikern des Koalitionspartners CDU/CSU darauf verständigt, das Gesetz nicht mehr in dieser Legislaturperiode zu verabschieden.
Frau Marks warf Frau von der Leyen vor, beim Erstellen des Entwurfs die Argumente der „Fachwelt“ völlig ignoriert zu haben. Sie habe es im Bundestag noch nie erlebt, dass ein Gesetz in einer Anhörung „so fundamentaler Kritik“ ausgesetzt gewesen sei.
Auch die Reaktion von Frau von der Leyen überrascht nicht: Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 18. Mai 2009
Im Februar hatte ich mein Unbehagen geäußert, als durchsickerte, daß das BKA mit ausgewählten Providern einen Geheimvertrag zu schließen beabsichtigte. Inzwischen wissen wir alle ja viel mehr. Die Familienministerin hatte mit acht Providern diskutiert, mit fünfen davon ist es ihr gelungen, einen Vertrag zu schließen. Seither spricht sie nicht mehr von acht – sie spricht von „den großen Fünf der Providerszene“. Marketinghilfe für Willfährigkeit. Nun denn, so sei es, wir sind nicht eifersüchtig. Wir waren ja von vorneherein nicht eingeplant. Zum Thema Untauglichkeit der Sperren, Misstrauen gegenüber solchen staatlichen Maßnahmen und Zweifel an der Kompetenz gar mancher der handelnden Personen auf Regierungsseite wurde schon viel gesagt. Das sei hier nicht das Thema.
Es geht um diesen Vertrag. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 26. März 2009
Gestern also die Erklärung der Bundesfamilienministerin. Bereits im Vorfeld hatte es massive Kritik gegeben. Heute war nachzulesen, was von den Vorschlägen der Ministerin von der Leyen in den Köpfen hängenblieb: Wir müssen die Kinderpornographie bekämpfen. Erstaunlicherweise war davon nicht die Rede gewesen, es hieß nur: Wir müssen die Kinderpornographie im Internet bekämpfen. Aber das reicht nicht. Es lenkt vom wahren Ziel ab. Sinnvoll und wichtig wäre es doch, im wirklichen Leben Kinderschänder aus dem Verkehr zu ziehen. Sie sind unter uns und davor darf man seine Augen nicht verschließen. So wird eine Scheindebatte geführt, heftig, polemisch, unsachlich, natürlich von beiden Seiten. Fest steht jedoch: Will man die Verbrechensrate senken, so reicht es im übertragenen Sinne nicht, die Straßenschilder zu übermalen. Oder falsche Straßennamen draufzuschreiben.
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Erstellt von svb am 6. März 2009
So so, ein Politiker als Pädophiler entlarvt, wunderbar, das geschieht ihm recht, die Politiker sind ja die schlimmsten, etc. etc.
Stop! Da steht ja sein Name. Jörg Tauss. Wieviele Leute heissen wohl so und haben ihren Wahlkreis in Karlsruhe? Aber der kann es ja gar nicht sein. Ich kenne ihn seit bald 20 Jahren. Anständiger Kerl. Unvorstellbar, dass die Vorwürfe einer Belastung standhalten. Wie kommt es zu den Anschuldigungen? Eine Handynummer eines Pädophilen hat er angerufen. Mehrfach. Na toll, wenn er deshalb dran ist, dann kann ich warten, dass ich auch Ärger kriege, denn ich habe Jörg Tauss angerufen. Mehrfach. Zuletzt im Januar.
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Erstellt von svb am 16. Februar 2009
Verwirrende Dinge gehen vor sich. Dem Chaos Computer Club wurde angeblich irgendwie ein sehr brisantes Stück Papier zugespielt: Der Vertrag, den das BKA beabsichtige, mit „den Providern“ in Deutschland zu schließen, um endlich der Kinderpornographie ein Ende zu bereiten. Die Provider, die diesen Vertrag unterzeichnen, verpflichten sich, den Zugang zu Internetseiten zu verhindern, die in einer Liste stehen, die ihnen das BKA jeden Morgen um 10 Uhr übermittelt. Oder besser gesagt, jeden Morgen, an dem das BKA arbeitet, also an dem in Wiesbaden auch kein Feiertag ist. Bis 16 Uhr haben diese Provider dafür Zeit. Anstelle der Internetseiten wird auf eine sogenannte „Stoppseite“ verwiesen.
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