Erstellt von svb am 28. Februar 2009

Es scheint ein neues Modewort zu sein: asozial… Politiker verwenden sie gerne, diese Wörter. Barbarisch. Ungeheuerlich. Unmenschlich. Nachdem schön zu sehen war (z.B. hier oder hier), dass das Wort asozial immer zumindest wahrgenommen wird, ist davon auszugehen, dass es nicht nur achtlos dahingesagt wird. Soziolekt der Politiker.
Nun hat sich also der Bundestagsvizepräsident Thierse als Demagoge versucht und tief in diese Kiste gegriffen. Das Landesarbeitsgericht Berlin hat seines Erachtens ein „barbarisches Urteil von asozialer Qualität“ gefällt. Damit hat sich Thierse diskreditiert. Aber es lag nicht am Gebrauch von Worten, diese dienten nur der Unterstreichung. Thierses Kritik ist hier entweder vorsätzlich falsch oder Zeugnis erschreckender Borniertheit. Folgerichtig wird bereits sein Kopf gefordert. Natürlich im übertragenen Sinn, wir sind doch keine Barbaren.
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Erstellt von svb am 23. Februar 2009
Man konnte kaum überhören,
was vielerorts geraunt wurde: Die Bundesrepublik Deutschland wird sozialistisch. Sag ich schon lange! ist man versucht zu rufen und denkt an Steuerdiskussionen, die munter das Klassenkampfvokabular längst überwunden geglaubter Zeiten hervorholen. Oder an die geplante und teilweise bereits vollzogene Enteignung der Minderheit der privat Krankenversicherten. Nah dran: „Enteignung“ ist tatsächlich die Ursache des Entsetzens, aber es geht um die Enteignung der widerspenstigen Aktionäre der Unglücksbank „Hypo Real Estate“.
Enteignung? Bei einer Bank, die tagtäglich neue Milliardenlöcher aufdeckt? Was will man denn da noch groß enteignen? Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 16. Februar 2009
Verwirrende Dinge gehen vor sich. Dem Chaos Computer Club wurde angeblich irgendwie ein sehr brisantes Stück Papier zugespielt: Der Vertrag, den das BKA beabsichtige, mit „den Providern“ in Deutschland zu schließen, um endlich der Kinderpornographie ein Ende zu bereiten. Die Provider, die diesen Vertrag unterzeichnen, verpflichten sich, den Zugang zu Internetseiten zu verhindern, die in einer Liste stehen, die ihnen das BKA jeden Morgen um 10 Uhr übermittelt. Oder besser gesagt, jeden Morgen, an dem das BKA arbeitet, also an dem in Wiesbaden auch kein Feiertag ist. Bis 16 Uhr haben diese Provider dafür Zeit. Anstelle der Internetseiten wird auf eine sogenannte „Stoppseite“ verwiesen.
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Erstellt von svb am 11. Februar 2009
Was haben Gauner, Sklaven und Schlawiner gemeinsam, wenn sie zum Abschied leise Servus sagen? Ihre Herkunft verbindet sie, zumindest geographisch.
Was das soll? Es geht mal wieder um Sprache. Wo unsere Wörter herkommen, ist manchmal wirklich verblüffend. Und von political correctness keine Spur. Munter werden Vorurteile in Völkernamen und Völkernamen in Vorurteile verpackt.
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Erstellt von svb am 4. Februar 2009
Ob es eine gute Idee war, die Pius-Brüder wieder zu inkommunizieren? Oder wie auch immer das Gegenteil von Exkommunizieren heißt… Vielleicht auch Exexkommunizieren? Ja, also ob das eine gute Idee ist oder nicht, dazu könnte ich privat eine Meinung haben, öffentlich äußern werde ich sie sicher nicht. Es erscheint mir unangemessen. Wer nicht katholisch ist, aber dem Papst erklären will, wie man Gottes Stellvertreter auf Erden geben soll, ist doch einfach nur anmaßend. Und wer katholisch ist und meint, es besser zu können als der Papst, hat erst recht ein Problem.
Nun hat es dem Papst also gefallen, merkwürdige Menschen wieder in den Schoß von Mutter Kirche aufzunehmen. Weiterlesen »
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