Erstellt von svb am 26. März 2010
Beginnen wir mit der Freiheit. Dr. Grigori Perelman aus St. Petersburg hat die Poincaré-Vermutung bewiesen. Aber nicht nur das, ganz allgemein ist zumindest in Fachkreisen bekannt, dass es sich bei ihm um ein Ausnahmegenie handelt. Schon in der Vergangenheit sollte er die inoffiziell als „Nobelpreis für Mathematik“ bezeichnete Fields-Medaille bekommen. Er hat sie nicht angenommen. Na gut, Blech, nur Bares ist Wahres. Die Medaille bringt 15.000 Dollar, mehr nicht, neben der Unsterblichkeit natürlich. Ach ja, und es sind kanadische Dollar, zu allem Überfluß. Der gute Poincaré bringt, seit er als Millenniumsproblem benannt wurde, immerhin eine glatte Million Dollar Preisgeld. Amerikanische, dieses Mal. Dies sollte ihm nun überbracht werden, allein, er machte angeblich nicht mal die Tür auf und schickte die Boten fort. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 23. März 2010
Was für ein abstruser Titel. Klingt irgendwie nach usbekischem Nachwuchsfilmpreis. Beinahe wäre es mir entgangen: Männer, die auf Ziegen starren. Ein Genre hat dieser Film nicht: Für einen Dokumentarfilm ist er zu abstrus, für eine Kommödie zu vielschichtig (und nicht immer lustig genug), für eine Satire zu unspezifisch. Kurz, dieser Film hat von allem etwas.
Fangen wir an mit dem Dokumentarfilm: Was dem Streifen den ganz besonderen Charme gibt, ist die Tatsache, dass es sich um die Verfilmung eines Sachbuchs handelt. Das Buch ist von Jon Ronson und heißt auf Englisch schon „The Men Who Stare At Goats“. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 19. März 2010
Immer wieder kann man es hören: Ein blindes Huhn findet auch einmal ein Korn. Was für eine Gedankenlosigkeit, was für eine rohe Sprache. Auch wenn sich der eine oder andere darauf berufen will, daß es sich um ein altes Sprichwort handele, so ist das doch eine lahme Entschuldigung.
Es beginnt natürlich mit der Bezeichnung „blind“. Sagt man nicht mehr. Zumindest bei den Sportnachrichten. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 17. März 2010
Heute morgen wurde ich durch eine Radiomeldung verblüfft. Auf Bayern 5 war zu hören, der Browserkrieg sei nun beendet. Das war ein bißchen dick aufgetragen, was für ein Krieg? Der Krieg ist doch längst vorbei. Ein historischer Beitrag? Mitnichten. Es gab tatsächlich immer noch Diskussionen über den Browser, dessen Wahl Microsoft eben dem Anwender überlassen muß.
Wie war das noch mal? Microsoft hatte irgendwann einmal keinen Browser im Angebot. Mitte der Neunziger. Das machte einen Marktanteil von 0%, leicht zu rechnen. Aber das ist lange her. Bill Gates mußte einsehen, einen Fehler gemacht zu haben, eine Entwicklung schlicht verschlafen zu haben. Der flugs nachgelegte Internet Explorer („IE“) sollte das bereinigen. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 16. März 2010
Der Krieg im Theater – ein undankbares Thema. Es gibt viele Dinge, die man gut auf die Bühne bringen kann, Krieg und Schlachtengetümmel gehört nicht dazu. Lernt man sogar in der Schule, Stichwort: Mauerschau. Für die, die es bereits verdrängt haben: Um Krieg auf die Bühne zu bringen, braucht man eine Mauer. Da steht dann einer drauf, schaut runter, das heißt, hinter die Bühne, und erzählt, was er da sieht. Spart Statisten.
Eine ganze Oper gibt es, in der ständig nur erzählt wird, was „draußen“ so passiert. Sie heißt „Boris Godunow“, ist von Mussorgski und ich habe sie zwar gesehen, aber erfolgreich verdrängt. Gestern kam die Erinnerung wieder, ich war gerade im Theater. „Der Krieg“. Zwei Theaterstücke zum Preis von einem. Zuerst ein Einakter von Goldoni („La Guerra“). Dann ein Fragment von Kleist („Robert Guiskard“). Beides in den Kammerspielen, derzeit in München.
Goldoni? War das nicht der geniale italienische Kommödienschreiber, 18. Jahrhundert? Weiterlesen »
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