Erstellt von svb am 4. Februar 2010
Helden der Logik: Befindet man sich im Weißen Rößl am Wolfgangssee und spaziert man den Kreuzweg hinauf auf das Bergerl hinter dem Ort zu der Kapelle und kehrt dann Richtung Zahnradbahn in den Ort zurück, so kommt man an einer malerischen Manifestation eines Pleonasmus vorbei:

Ignorieren wir mal die Bemerkung „auf eigene Gefahr“, das obere Schild reicht schon. Eine der häufigsten Pleonasmen ist die Feststellung, daß ein Berechtigter etwas darf, was ein Unberechtigter nicht darf. Bei einem Unbefugten verhält es sich anders, das darf man nicht verwechseln. Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 16. Juni 2009
Nun wird es also durchgezogen, das „Gesetz zur Erschwerung des Zugangs zu kinderpornographischen Inhalten in Kommunikationsnetzen“, kurz Zugangserschwerungsgesetz ZugErschwG. Hoffentlich lesen die regierenden Politiker zum Beispiel den Spiegel. Oder irgendeine andere geeignete Zeitung. Muß ja nicht gleich der heise-Newsticker sein. 130.000 Bürger zuerst völlig ungerechtfertigt zu beschuldigen und dann zu ignorieren, das ist ein Bärendienst an unserer Demokratie.
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Erstellt von svb am 11. Juni 2009
Die Europawahl ist vorbei – ein Desaster für die beiden Volksparteien. Beim Bundeswahlleiter gibt es das amtliche Endergebnis. Wenn das so weitergeht, wird man eine Koalition aus SPD und CDU/CSU kaum als „große Koalition“ bezeichnen können. Eine Zweidrittelmehrheit ist das jedenfalls nicht mehr.
Aber die CSU ist drin. Wäre sie es nicht, hätte das vielleicht endlich einmal eine Diskussion angestoßen, wieso die CSU bundesweit über fünf Prozent aller Stimmen braucht, aber nur in Bayern gewählt werden kann. Das ist schwer vermittelbar. Solange sie komfortabel über fünf Prozent liegt, interessiert das niemanden. Aber dann? Andererseits, angesichts ihrer Politik wäre es ja vielleicht doch kein so großer Verlust für uns gewesen. Die Stimme für Bayern? Na eher die Stimme für Eskalation, für halbherzige Verbote, Irreführung der Wähler, Lavieren, unerträglichen Populismus. Schade eigentlich.
Warum überhaupt darüber nachdenken? Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 3. Mai 2009
Einer meiner Lieblingsfilme ist „conspiracy theory“ mit Mel Gibson und Julia Roberts. Auf Deutsch hieß er „Fletchers Visionen“ – ein schwacher Titel, denn es ging ja nicht um Visionen. Es ging um Verschwörung. Wer überall Verschwörung wittert, ist weniger visionär, sondern eher paranoid (παρὰ „neben“, νοῦς „der Verstand“, macht zusammen παράνοια).
Paranoia ist nicht unpraktisch, wenn man spannende Dinge schreiben will. Nur der Paranoiker hat die Gabe, wirklich eins und eins zusammenzuzählen, wie man so schön sagt, denn er sieht alles von allen Seiten zugleich, nichts entgeht ihm. „A Beautiful Mind“ mit Russell Crowe, die Verfilmung des Lebens des genialen Wissenschaftlers John Nash, zeigt die häßliche Seite der Paranoia: Die Verschwörung findet nur in seinem Kopf statt. Aber vermutlich haben sie diesen Film nur gemacht, um Verwirrung zu stiften. Wer ihnen auf die Schliche kommt, wird als geisteskrank hingestellt.
Wer sie wohl sein mögen? Weiterlesen »
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Erstellt von svb am 22. April 2009
Dieses Jahr hatte ich noch keinen Kandidaten für das Unwort des Jahres. Die Unwort-Debatte ist nicht ganz ungefährlich und man wird kaum Wörter finden, die zu verurteilen der einhellige Wunsch aller Deutschen ist.
Es gab:
Freiwillige Ausreise (2006, den Ausreisenden wurde unterstellt, sie hätten sich doch irgendwie überreden lassen). Herdprämie (2007, das Wort diffamiere Eltern, die ihre Kinder zuhause erziehen und nicht in eine Krippe geben). Notleidende Banken (2008, das Wort vertausche Ursache und Wirkung der Wirtschaftskrise).
Ich hätte andere Wörter ausgesucht. Weiterlesen »
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